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Projekt "Initial"

Maintainer: Stefan Meretz, Version 1, 01.11.1999
Projekt-Typ:
Status: Archiv

Gründung von offenen Theorie-Projekten

(1) Ich möchte eine Idee zu einem neuen Projekt vorstellen. Sie entstand aus Diskussionen in verschiedenen Mailinglisten, Gesprächen rund um den Linuxtag in Kaiserslautern, Reaktionen auf meine Texte und Vorträge u.a.m. Ich möchte den Diskussionen einen stärker zielgerichteten Charakter verleihen und vor allem dafür sorgen, daß erzielte Ergebnisse auch festgehalten werden. Ich will probieren, ob kollektive Theorie-Entwicklung funktionieren kann.

(1.1) 09.11.1999, 17:05, Annette Schlemm: Vorschlag für ein Subthema: Metareflexion über eine "Erkenntnistheorie offener Theorieentwicklung" ...

(2) In Analogie zu Open-Source-Software-(OSS-)Projekten stelle ich mir Open-Theory-(OT-)Projekte vor. Ein OT-Projekt hat

(3) Der OT-Basistext wird mit dem Ziel diskutiert, Teile des Textes zu verbessern, auszutauschen oder zu ergänzen. Die Diskussionen werden per Diskussionsforum geführt, der jeweilige Textbezug sollte per Zitat deutlich gemacht werden. Die Beiträge werden automatisch mit einer Einrückung versehen und vom Maintainer (zunächst) an die entsprechende Stelle in den Basistext eingebaut. Diskussionen über Diskussionen sind möglich und werden entsprechend weiter eingerückt dargestellt. Das ist so ähnlich wie man es von Mailinglist-Archiven kennt, die Einrückung nur nicht bloß per Subject, sondern per Bezugstext. Ob das zuviel und zu unübersichtlich wird, muß man einfach mal ausprobieren. Nach den bisherigen Beiträgen zum Thema Linux würde ich einschätzen, daß das gut gehen kann. Nach einer gewissen Diskussionszeit faßt der Maintainer die Debatte in einem neuen Release des Basistextes zusammen - und stellt diesen erneut in die Diskussion. Alle alten Stände bleiben offen und für jeden einsehbar.

(3.1) 01.11.1999, 23:10, Stefan Meretz: Das ist ein Beispiel für einen Kommentar zu einem Absatz. Jeder Kommentar kann selbst wieder kommentiert werden, besitzt also wie die Hauptblöcke einen Kommentar-Link (zunächst hier als Mail-Link realisiert.)

(4) Jede/r kann einen neuen OT-Basistext erstellen und damit ein neues OT-Projekt begründen. Das kann z.B. passieren, wenn ein anderer Basistext grundsätzlich in Frage gestellt wird (OSS-Analogie. Code fork). Ein OT-Projekt funktioniert, wenn genügend Leute mitmachen, das wird sich einfach zeigen. Der Maintainer hat folgende Aufgaben:

Moderation des Diskussionsprozesses

(5) Moderation ist keine formale, sondern eine inhaltliche Tätigkeit. Formal wäre etwa eine Mailingliste, bei der jeder Beitrag erst vom "Moderator-Zensor" gesichtet, begutachtet und dann freigegeben wird. Das genau will ich nicht. Inhaltliche Moderation zeichnet sich aus durch

(6) Das kann eigentlich jede/r machen, egal ob Maintainer oder nicht. Der Maintainer hat gegenüber dem Projekt jedoch eine gewisse Verpflichtung, die Moderatorenrolle auch wahrzunehmen. Tut er/sie das nicht, wird das Projekt schnell versanden. Im Unterschied zur klassischen Moderatorenrolle ist ein/e Moderator/in im OT-Projekt nicht neutral. Er/sie hat eine inhaltliche Position, vor allem aber ein klares Erkenntnisinteresse. Es geht dabei nicht um "Rechthaben" oder andere Profilierungsmöglichkeiten auch Kosten anderer - so ein Projekt kann gleich dichtmachen. Im OT-Projekt (wie im OSS-Projekt) sind Maintainer und Projektbeteiligte strukturell in einer Win-Win-Situation. Profil(ierung) kann nur eine inhaltliche Qualität sein und niemals auf Kosten anderer stattfinden. Entweder das ganze Projekt gewinnt ein Profil, oder eben nicht. Die inhaltliche Moderation eines (Diskussions-)Prozesses ist damit eine sehr wichtige und schwierige Aufgabe.

Release neuer Basistext-Versionen

(7) Wie im OSS-Projekt die Bugfixes so verbessern im OT-Projekt die Diskussionsbeiträge den Basistext. Zwar gibt es im OT-Projekt kein hartes Qualitätskriterium wie die Lauffähigkeit von Software, aber umgekehrt ist jede bloß lauffähige Software nicht gleich qualitativ hochwertig, elegant, schlank etc. Hat sich eine Diskussion nach einer gewissenen Zeit "gesetzt", kann es sinnvoll sein, die bisherigen Ergebnisse zusammenzufassen und als neues Release des Basistextes zu veröffentlichen. Neue Kommentare etc. beziehen sich dann auf den neuen Text. Neue Releases sind Entscheidungen des Maintainers.

(7.1) 09.11.1999, 17:05, Annette Schlemm: Es wäre für eine Verbreitung der OT-Methode in Nicht-Freak-Kreisen wichtig, die Fremdwörter zu übersetzen (wie "bugfixes").

Entscheidung über die Aufnahme neuer Textfeatures (neuer Subthemen)

(8) Jede Diskussion verästelt sich in viele Aspekte, Dimensionen etc. Neue Analogien und Metaphern werfen neue Fragen nach der Gültigkeit der Metaphern auf usw. Nicht jedes Ästchen ist in einer Diskussion sinnvoll. Wenn sich aber herausstellt, daß ein bestimmter inhaltlicher Aspekt des Hauptthemas gesondert diskutiert werden muß, dann ist es die Aufgabe des Maintainers, das zu Erkennen und in einem Subtext zur Debatte zu stellen. Das Ziel solcher Subtexte ist ihre Reintegration in den Haupttext mit dem nächsten Textrelease. Sollte das nicht möglich sein, etwa weil das Subthema sich zu einem eigenständigen großen Thema auswächst, dann eine Aufteilung des Projekts angezeigt. Das sollte aber selten der Fall sein. Günstiger wäre es, Subthemen weiter beim Projekt laufen zu lassen - ggf. per Arbeitsteilung von anderen (Sub-)Maintainern betreut. Auf diese Weise sollten auch sehr große Projekte handhabbar bleiben.

(9) Ein OT-Projekt läuft unter der OpenContent-Public-License oder der Open-Publication-Lizenz. Ich bin da noch unentschlossen. Beide lehnen sich an die GNU GPL an und gewährleisten, daß

(9.1) 09.11.1999, 17:05, Annette Schlemm: Das mit dem Geldverdienen schmeckt mir noch nicht. Es kann dann sein, daß die/derjenige mit einer exzellenten Beziehung zu einem innovativen Verlag plötzlich ein Buch mit den Inhalten der OT herausgibt und damit vielleicht sogar was verdient, und z.B. der Maintainer geht leer aus (außer der Reputation, die er gewinnt..., was ihm aber - im Vergleich zu den Softwareleuten - im Theoriebereich wenig für sein eigenes berufliches Fortkommen hilft.)

(10) Jedes OT-Projekt hat sein eigenes Diskussionsforum. Ich würde aber vorschlagen, für alle OT-Projekte eine gemeinsame Mailingliste zur Kommunikation zwischen den Projekten und über die Erfahrungen einzurichten. Jedes OT-Projekt hat seine eigenen Web-Seiten. Neu zu gründende Projekte werden beim Maintainer der OT-Website angemeldet.

(10.1) 09.11.1999, 17:05, Annette Schlemm: Ich würde hier auch vorschlagen/bitten, daß so ungefähr ein einheitliches Layout verwendet wird (Deine Hintergrundfarbe ist z.B. prima und nicht so üblich), oder wenigstens ein OT-Logo (so wie das die Phil-Net-Leute mal gemacht haben).

(11) Gesucht: Hacker, die einen HTML-Seiten-Generator schreiben. Das Programm erzeugt anhand einer festzulegenden Syntax (Absatznummern oder so) eingerückte Kommentartextblöcke an der entsprechenden Stelle des Basistextes mit neuen Sub-Absatznummern. Auf diese Weise könnte das Kommentieren von Texten automatisiert werden. Vorher muß das der jeweilige Projekt-Maintainer per Hand machen.


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