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Ein neues Buchprojekt - entstanden auf der Oekonux-Konferenz

Maintainer: Stefan Meretz, Version 1, 01.05.2001
Projekt-Typ: halboffen
Status: Archiv

Neulich, auf der Oekonux-Konferenz...

(1) ...trafen wir uns zum Workshop Reibung erzeugt Wärme. Von der Verknüpfung des Widerständigen mit dem Perspektivischen. Wir, das waren auf dem Podium Annette Schlemm, Jörg Bergstedt, Heinz Weinhausen, Christoph Spehr und Stefan Meretz. Wir verabredeten nach dem Workshop, dass wir die begonnene Diskussion fortsetzen wollen. Eine geeignete Form schien uns ein Buchprojekt zu sein.

(1.1) Re: Neulich, auf der Oekonux-Konferenz..., 29.05.2002, 15:16, Jörg Bergstedt: Es gibt genauere Planungen für das Projekt: Im Herbst 2002 soll das Projekt "Freie Menschen in Freien Vereinbarungen" wieder in eine intensive Phase gehen. Startschuß wird ein Workshops auf dem Oekonux-Kongress sein, danach sollen neuen Texte entstehen und im Laufe des Jahres 2003 ein neues, weiterentwickeltes Buch herauskommen.# Das Projekt ist offen ... alle Menschen und Gruppen sind eingeladen, die Diskussion um herrschaftsfreie Gesellschaft mitzuentwickeln. Schon jetzt wäre denkbar:# - das alte Buch zu lesen (Bestellformular hier ...) - Veranstaltungen und Diskussionen organisieren (wer ReferentInnen sucht, bei projektwerkstatt@apg.lahn.de melden) - eigene Gedanken machen, Kritiken und Neues formulieren, Kontakt aufnehmen

Das "alte" Gegenbilder-Projekt

(2) Drei Menschen aus dieser Gruppe - Annette Schlemm, Jörg Bergstedt und Stefan Meretz - hatten schon vorher als "Gruppe Gegenbilder" das Buch "Freie Menschen in freien Vereinbarungen" geschrieben. An diesen Erfahrungen wollen wir anknüpfen. Dennoch soll das neue Buchprojekt nicht bloß eine Aktualisierung des Gegenbilder-Projektes werden. Wir wollen die Themenpalette ausweiten und wir wollen auch, dass sich wesentlich mehr Leute an dem Projekt beteiligen. Zu den neuen Themen gehören z.B. die Themen Feminismus und Internationalismus.

Das neue Buchprojekt

(3) Das neue Projekt wollen wir prozessorientiert anlegen. Dazu scheint uns open theory als Werkzeug geeignet. Hier wollen wir online und damit transparent für alle Konzepte und Inhalte des Buches entwickeln. Alle, die es wünschen, können sich hieran mit Kritik und Vorschlägen beteiligen. Gleichzeitig soll eine Kerngruppe das Buchprojekt tragen - eine kollektive Maintainerschaft also. Da es noch keinen Namen für das neue Buchprojekt gibt, habe ich es erst einmal "Buchprojekt" genannt. Zu gegebenen Anlässen wollen wir, das Kernteam, uns treffen, um den jeweiligen Entwicklungsstand zusammenzutragen und zu integrieren. Die Texte sollen nicht bloß unverbunden nebeneinander gestellt werden, sondern inhaltlich einem roten Faden folgen.

(3.1) Re: Das neue Buchprojekt, 11.05.2001, 17:19, Nils Sautter: Ist dies ähnlich einem GEM-EINSCHAFTS-Projekt, wo unzählige Leutz gemEINSAM ein Buch entwickeln, sich so auch an Kosten und letztlich auch Gewinn beteiligen, wie es hier: http://www.gem-einsam.4xtc.de derzeit ähnlich entwickelt wird???

(3.1.1) Re: Das neue Buchprojekt, 15.05.2001, 22:26, Annette Schlemm: Nein, es geht primär um Inhalte und Kommunikation. Der Geldumlauf, d.h. der Bezug zur Wertverwertungssphäre wird sogar bewußt minimiert, nicht etwa "optimiert". Deshalb keine Suche nach Sponsoren und sinnlose Werbung, sondern Vertrauen auf Selbst-Organisierung - auch letztlich bei den dann vielleicht doch mal notwendigen Druckkosten. Gewinne sind nicht angezielt - kommen im (unwahrscheinlichen) Fall der Fälle der politischen Bewegung bzw. anderen Projekten zugute...

(3.1.2) Re: Das neue Buchprojekt, 08.06.2001, 01:03, Uli Frömmer: Ich habe gerade mal auf die Seite gesehen, die Du (darf ich Du sagen?) hier anführst und glaube, dass wir hier die (schon für die Augen) weit angenehmere Diskussionsplattform haben.

Der erste Schritt

(4) Der erste Schritt wird der Entwurf einer inhaltlichen Gliederung sein. Dazu gehört auch die Diskussion, wen wir mit dem Buch ansprechen wollen und welches unsere inhaltlichen Ziele sind. Dieser erste Text wird in weiteren Versionen durch die jeweiligen Arbeitsergebnisse ersetzt werden. Konsens besteht auch schon darin, dass das Projekt unter einer freien Lizenz laufen soll, die den Zugriff auf den Text für alle möglich macht. Alles andere wird sich finden.

(4.1) Re: Der erste Schritt, 16.05.2001, 16:55, andrea von der vogelweide: hola, ich bin neu! wieviele leute sind eigentlich am schreiben? und wie sieht das dann aus? schreibt jede einen text/essay/artikel und am ende wirds ein sammelband? oder gibt es fortlaufende kapitelgliederung? wie kann ich mich (mit einem artikel) beteiligen? sorry, dass ich hier womöglich am falschen ort störe.

(4.1.1) Re: Der erste Schritt, 23.05.2001, 13:21, Jörg Bergstedt: Falsch ist hier niemand, weil es auch kein richtig gibt.
Idee ist ja, die Gedanken, Entwürfe und Texte zusammen zu entwickeln. Wer das tut, wer was initiiert, Vorschläge macht - all das ist offen. Und wer dann wie die Texte weiterentwickelt - alles offen. SIcherlich geht es nciht nur per Internet, aber ein Teil des Diskussionsprozesses soll das hier schon sein.

(4.2) Re: Der erste Schritt, 23.05.2001, 13:18, Jörg Bergstedt: Zur Gliederung:
1. Kapitel zu grundlegenden Strukturen und gesellschaftlichen Abläufen Ich schlage vor, die Analyse gesellschaftlicher antiemanzipatorischer Verhältnisse nicht nur nach ökonomischen Gesichtspunkten zu gliedern. Ich hätte zwei alternative Vorschläge für die Grobgliederung des analytischen Teils - zum einen zuerst strukturell und dann inhaltlich, zum anderen umgekehrt.
Vorschlag 1:
I. Herrschaft, Macht
I.a Institutionelle Herrschaft (Staat, Institutionen, Bildungseinrichtungen, Medienkontrolle usw.)
I.b Diskursive Herrschaft (Kategorien, Rollen, Konstruktionen, Meinungsmache usw.) (in Anlehnung an die präziseren Aufteilungen von Herrschaftsformen z.B. bei Christoph Spehr und im Text "Entscheidungsfindung von unten")

II. Verwertung, Markt, Profit
II.a Institutionelle Verwertungslogik (Wirtschaftsinstitutionen, Gesetze usw.)
II.b Selbstverwertung von Wert, Selbsterhaltung der Marktmechanismen usw.

Vorschlag 2: Wie 1, nur verdreht, daß die Hauptebene ist: Institutionelle Ebene sowie diskursive Ebene

(4.2.1) Re: Der erste Schritt, 25.05.2001, 13:45, Annette Schlemm: Dieser Vorschlag bezieht sich auf so etwas wie eine "Analyse", oder? Ich würde auf jeden Fall vorschlagen, so eine Art Unterteilung in: Analyse - Perspektive/Vision - Strategie im Auge zu behalten. Man könnte mit Analyse oder mit Perspektive/Vision anfangen. Logischer wäre letzteres, weil sich daraus ja auch eher die Kriterien für die Kritik des Gegebenen/Analysegegenstands ergeben. Allerdings sollten diese Visionen ja auch nicht "aus der Luft gegriffen" sein. Die ganze Ableitung aus der Produktiventwicklung würde ich aber nicht noch mal wiederholen, sondern da eher das 1. Gegenbilderbuch zitieren. Ich würde, was Gliederung begrifft, am Anfang gern etwas haben wollen, was die Gesamtstruktur des Buches gleich selber begründet/reflektiert. Anbieten würden sich Texte von uns allen bezüglich unserer Position zum Verhältnis von Schiffebauern und Dämmebauern - was gleich das Spannungsfeld aufmacht und uns ermöglicht, uns als Menschen mit Kopf UND Herz einzubringen, d.h. uns den LeserInnen gleich auch persönlich näherzubringen (Transparenz für das Interesse, an dem sich das Weitere dann auch orientiert). Die verschiedenen Ebenen finde ich wichtig. Das zeigt sich auch in der Arbeit von R. Scholz, die für die Geschlechterabspaltung ja auch die Ebenen: - materielle Ebene - kulturell-symbolische Seite - sozialpsychologische Dimension kennt.

(4.2.2) Re: Der erste Schritt, 03.10.2001, 22:05, Ano Nym: Hübsch akademisch, aber wer soll/will das lesen? diese Form von Theoretisierei ist doch nur Ausdruck einer mindergefühlbeladenen Wichtigtuerei.

(4.2.2.1) Re: Der erste Schritt, 07.10.2001, 18:49, Annette Schlemm: Wer soll das lesen? Alle Interessierte natürlich. Den nicht Interessierten wollen wir keinen Honig ums Maul schmieren. Deshalb kommt es uns vor allem in dieser frühen Arbeitsphase um inhaltlichen Austausch an. Wenn Du uns mit dem Vorwurf, zu akademisch zu sein vorwirfst, unverständlich zu schreiben, dann kannst Du uns gern konkret nachfragen. Auf so eine allgemeine Kritik wie von Dir kann ich jetzt nicht genauer eingehen, denn ich weiß weder, was Dich interessiert, noch was Du besser verstehen willst. Wenn Dir der ganze Plan nicht passt, dann bist Du allerdings eh niemand, mit dem oder für den wir schreiben wollen. Glücklicherweise ist hier alles – für uns und für Euch – freiwillig.

(4.2.3) Re: Der erste Schritt, 03.08.2002, 01:01, Jörg Bergstedt: Ein Textvorschlag zum Thema Herrschaft ... nicht als ein erster Entwurf in der Hoffnung auf Debatte und Weiterentwicklung. Zu finden als Opentheory-Projekt Herrschaftsfreiheit.

(4.2.3.1) Re: Der erste Schritt, 02.11.2003, 14:21, Jörg Bergstedt: Neue Version des Herrschaftsfrei-Textes am 2. November 2003 aufgespielt. Zu finden unter http://www.opentheory.org/herrschaftsfrei

(4.3) Re: Der erste Schritt, 31.05.2001, 21:24, Annette Schlemm: Ich habe ja nun selber mit der Textproduktion begonnen, denke aber, dass wir bald ein Konzept für das Buch brauchen. Es sollen ja keine zusammengestückelten Texte werden. Durch die Vorträge, die ich jetzt doch öfter mache, ergeben sich da auch Erfahrungen. Ich trage ja da im wesentlichen die Grundgedanken von Oekonux, Freier Kooperation, Gegenbilder-Buch etc. vor und spezifiziere sie entsprechend dem Interessentenkreis (Feminismus, 3. Welt...).
Was ich immer wieder merke, ist, dass das zentrale neue Element bei uns wirklich das Ausgehen von der individuellen Selbstentfaltung ist. Deshalb beginne ich neuerdings auch strikt damit und gehe von daher dann zu Freier Vereinbarung und Organisierung (Prinzipien Freie Kooperation) usw. über. Ich denke, das sollte auch im Buch so rüberkommen. Wir merken es ja auch in den Mailinglistendiskussionen immer wieder, daß wir immer wieder ein angemessenes Verständnis von Selbstentfaltung brauchen und das, was wir im 1. Buch dazu schrieben, reicht nicht aus. Für die politische Bewegung ist das auch noch zu wenig durchdacht (ich hab das immer im Hinter kopf, wenn es grad um die Linksruckies mit ihrem „demokratischen Zentralismus“ geht). Also: eine ausführliche Erläuterung dessen, was wir mit Selbstentfaltung meinen: Grundlage: natürliche Gesellschaftlichkeit jedes Menschen, Wie steckt die in der Selbstentfaltung prinzipiell drin, wie wird sie unter herrschaftlich-kapitalistischen Verhältnissen behindert, wieso setzen wir auf sie als Ziel und Mittel einer Freien Gesellschaft (in Perspektive und für den Übergang /Widerstand). Inwiefern sind wir skeptisch bezüglich der Forderung nach „Verantwortung“ und „Solidarität“ (wenn es als moralische normierende Forderung von außen kommt, weil eben doch ein bürgerliches Menschenbild vorausgesetzt wird). Wie verändern sich durch diese Sichtweise andere Konzepte? Vor allem die, die uns wirklich nahe stehen, von denen wir auch ausgehen? Die Kontrastrierung (Gemeinsamkeiten und Unterschiede) mit anderen Konzepten (wie z.B. Gemeinwesenökonomie) macht für LeserInnen, die sie kennen, sicher vieles klarer, was wir meinen und uns gibt es eine Möglichkeit, von den anderen das Beste mitzunehmen und das Neue herauszupräparieren. (Oder es verwirrt nur?)
Gleichzeitig müssen wir unsere Ansichten aber auch messen an den Fragen, die die anderen Konzepte stellen. Da habe ich immer so das Gefühl, dass bei uns das irgendwie „mit drin“ ist (z.B. das, was FeministInnen fordern, oder die Ökologie, oder dass es auch der dritten Welt damit gut geht), aber nur auf einer sehr abstrakten Ebene. Da müssen wir wirklich noch dran arbeiten. Es hat wohl auch wirklich wenig Zweck, z.B. einer feministischen Autorin diesen Teil anzutragen – sie müsste dann auch wirklich tief in unsere Gedankengänge einsteigen und sich drauf einlassen (wir natürlich auch in ihre – aber dazu gibt’s auch erst mal Literatur), damit es nicht bloß „rangeklatscht“ wirkt.
So, aber für ein richtiges Konzept habe ich auch noch nicht viele Gedanken.
1. Ich hatte ja schon mal vorgeschlagen, die Dreiteilung: Perspektive/Vision – Analyse - Strategie (Widerstand und Neues entwickeln) zu verwenden. Als drei Hauptkapitel. Das hat den Nachteil, daß es dann auch ziemlich auseinandergerissen wird – wenn wir in einem Kapitel was über Selbstentfaltung als Perspektive schreiben, gehört sie als Mittel dann erst viele Seiten weiter dahinten wieder hin.
2. Schlecht würde ich finden, die einzelnen Konzepte und Fragestellungen einfach nacheinander abzuarbeiten (besonders: Feminismus, Ökologie, 3. Welt oder so). 3. Eine andere Möglichkeit ist die logische Abfolge (d.h. eigentlich ist es auch alles miteinander verwoben, aber irgendwie müssen wirs ja analytisch linearisieren), wie ich sie jetzt immer mache:
a) Selbstentfaltung, b) Freie Vereinbarung – Intersubjektivität..., c) Kooperationen und Gemeinschaften (Produktionsorganisation, Strategien politischer Bewegung beim Aufbauen von Neuem und im Widerstand...) d) Gesamtgesellschaft (was zur Zeit zwischen Ralf und Stefan in der Oekonux-Liste heiß diskutiert wurde) – und dann jedes Mal die Dreiheit Perspektive – Analyse – Strategie (Widerstand/Keime) verwenden. Hier ließen sich dann auch alle Sichtweisen: feministische, dritte-Welt, Ökologie jeweils einarbeiten.
Ach ja, und dann sollten wir ja drauf achten, daß eine gewisse Vielfalt der betrachteten Ebenen und Sphären drin ist. Nicht nur Kapitalismus, sondern Herrschaft allgemein. Nicht nur Wirtschaft und Ökonomie, sondern Kultur, Sozialpsychologisches etc. Ich sehe da schon eine mehrdimensionale Matrix vor mir, weiß aber nicht, wie man ein schönes rundes Ganzes für unser Buch draus machen kann.
Was ich zusätzlich ganz wichtig finde, ist ein „Einstiegskapitel“, in dem wir (einige der HauptautorInnen, bzw. auch Ausschnitte aus Meinungsäußerungen anderer Beteiligter, die gut passen) ganz persönlich rüberbringen, warum wir was machen und wie denken. Das kann ja dann auch jeweils überleiten zur Frage: Warum lege ich soviel Wert auf Selbstentfaltung im Zentrum meiner Konzepte und dem, was ich tue?... Und dann geht’s mit a) weiter... Auf PKE können wir, glaube ich, hier verzichten, da reicht ein Verweis aufs 1. Gegenbilder-Buch. Auch lange Ausführungen zur Freien Software. Wichtiger wäre ein Aufgreifen von anderen Ansätzen, wo das realisiert wird. Also z.B. eine Sichtung von Projekten, Bewegungen etc. in dieser Hinsicht. Zeigen, wo die uns interessierenden Prinzipien außer der Softwareentwicklung auch schon drin sind (bloß oft noch nicht so bewusst reflektiert), und wie sie sich dort konkret zeigen (welche konkreten Probleme dran hängen...und ob uns unsere Sichtweisen/Prinzipien/regulativen Ideen dabei helfen).
Ach ja, der Titel: Bitte nicht „Gegenbilder II“ oder so. Mein Ordner im Computer heißt zwar im Moment auch noch so, aber mit den „Bildern“ hab ich aus prinzipiellen Gründen ein Problem (wir malen ja nicht Bilder, sondern denken durchaus auch gründlich nach) und das „Gegen“ ist mir angesichts des vielen Neuen, was wir aufbieten, auch zu einseitig defensiv. Die Worte „Selbstentfaltung und Freie Vereinbarung“ treffen inhaltlich ziemlich gut, worum es geht, klingen aber nicht besonders... Christoph, wie wärs mit einer schönen Metapher? Vielleicht schreiben wir in einer nächsten Runde wirklich mal alle auf, welche Gedankengänge und Argumentationen jede/r von uns wirklich im Buch haben will, was wir bei unseren Vorträgen, in unserer Praxis den anderen schriftlich in die Hand geben wollen? Dann können wir ja sehen, welche Beziehungen das untereinander hat, ob sich daraus irgendwie ein Muster, eine Struktur ergibt.

(4.4) Re: Der erste Schritt, 08.06.2001, 00:53, Uli Frömmer: Wer sollte die Zielgruppe für dieses Buch-Projekt sein? Irgendwie scheint es ja notwendig, möglichst viele Leute zu erreichen, die die heutige Form der Gesellschaftsorganisation satt haben, verändern wollen, beseitigen wollen (sich noch überwiegend "gegen oder anti" definieren)und viele derer, die sich schon pro im Sinne einer notwendig ökologischen, emanzipativen, sozialen ... Richtung engagieren, jedoch recht häufig isoliert, frustriert oder sich abgrenzend usw. Anliegen des Buches ist nach meinem Verständnis eher die Entwicklung eines komplexen "Bildes" einer denkbaren Neuorganisation von Gesellschaft. Mein Vorschlag deshalb: Vor der eigentlichen Gliederung - die ich mir in der schon von Anette vorgeschlagenen Dreiteilung vorstellen kann- so etwas wie eine Vielfalt von Vorwörtern zu versuchen, die jeweils aus der Denkwelt einer konkreten Strömung/Gruppe für sie wichtige Fragen und Probleme aufgreift. Ziel wäre das "Abholen" der möglichen Leser und die Hinführung zum neuen Bild. Ausserdem ist es vielleicht auch schon ein gewisser Teil der Analyse, nämlich der wichtiger DENKwelten. Findet man genug Spezialisten, die das zusammentragen können?

(4.4.1) Re: Der erste Schritt, 09.06.2001, 11:26, Annette Schlemm: „...so etwas wie eine Vielfalt von Vorwörtern zu versuchen, die jeweils aus der Denkwelt einer konkreten Strömung/Gruppe für sie wichtige Fragen und Probleme aufgreift... Findet man genug Spezialisten, die das zusammentragen können?“
Diesen Vorschlag finde ich sehr gut: „Vielfalt von Vorwörtern“. So was war mir grad für ein anderes Buchprojekt (zur Kritischen Psychologie) auch eingefallen. Zumindest wären solche Texte für den Anfang auf jeden Fall gut, damit die SchreiberInnen sich möglichst von vornherein auf mögliche InteressentInnen einstellen können, quasi beim Schreiben die Adressatinnen „vor Augen“ haben.
Ich verstehe allerdings nicht, wieso „man“ (wer, wenn nicht wir?) unbedingt „Spezialisten“ dazu braucht... Wer, wenn nicht wir – die Interessenten – sollten das machen? Wir sind ja im gewissen Maße gleichzeitig SchreiberInnen und AdressatInnen. Deshalb würde ich nirgendwo Spezialisten suchen wollen, sondern alle Interessierten bitten, sich zu produzieren. D.h. aufzuschreiben, was aus dem ganzen inhaltlichen Komplex für sie wichtig ist und warum und was sie noch wissen wollen, und was sie selber dabei machen wollen...

Ich rufe also hiermit dazu auf, dies zu tun.
Wie machen wir das technisch? Die Kommentarmöglichkeiten hier in OT reichen dazu nicht aus. Nicht jede/r wird auch ein eigenes OT-Projekt machen wollen. Das Einfachste ist, den eigenen Text jeweils nur auf der Mailingliste zu verschicken. Allerdings würde ich es gut finden, wenn die Texte auch für alle immer im Web dokumentiert werden (auch unabhängig davon, ob sie dann so, wie sie sind, im Buch verwendet werden, oder eben nicht). Wie gesagt, ob alle Texte für OT geeignet sind oder ob sich jede/r damit abgeben mag, weiß ich nicht. Deshalb biete ich an, die jeweiligen Texte der Einzelnen auf eine normale HTM-Webseite zu übertragen und in meinem Philosophenstübchen zu veröffentlichen. Auf diese Texte können wir dann in OT verlinken. Ich kann mir auch vorstellen, daß es sich nett macht, bei jedem dieser Texte eine Art kleines Passbild mit einzublenden. Also, wer das mag, mir bitte entweder schon als gescannte Datei zuschicken, oder per Post ein Bildchen. Und nun: wer fängt an? Wir alle sind die Spezialisten, die Uli meint! Ich warte auf Mails dazu...


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