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Dämonokratie

Maintainer: Bla Bla, Version 1, 05.07.2004
Projekt-Typ:
Status: Archiv

Dämonokratie

(1) In vielen Geschichtsquellen steht, dass in den prähistorischen Zeiten Dämonen auf der Erde geherrscht haben. Dämonokratie besteht aus zwei Begriffen: Dämon und kratie (herrschen). Der Begriff Dämon bezieht sich auf ein böses Geschöpf, der zwischen dem Menschen und Gott steht. Bei der Entstehung des Begriffs, waren die Geschöpfe neutral, wurden jedoch mit der Entwicklung der monotheistischen Religionen auf guten (Engeln) und bösen (Dämonen) unterteilt. Eine andere Übersetzung des Begriffs Dämon aus altgriechischen bedeutet "der, der das Essen verteilt" und steht für denjenigen, dem der gesamte Essensvorrat also gehören muss - für den höchsten Herrscher. Deutlich wird dabei die dialektische Entwicklung der Bedeutung des Begriffs Herrscher, der wegen seiner Macht zwischen dem Menschen und Gott gestellt wird. Somit steht die Dämonokratie, als Macht eines einzigen und nicht des Kollektivs (über den Essensvorrat) für das natürliche und somit älteste und am häufigsten verbreitete prähistorische soziale gesellschaftliche Model. Es gab zwei Wege in einer Dämonokratie zur Macht zu gelangen - sie zu vererben oder sie eigenständig zu ergreifen. Das Vererbungsmodel hatte in den Bedingungen der prähistorischen Zeit, in der Macht in direkten körperlichen Auseinandersetzungen bestritten werden konnte, ihre Nachteile, da die Erben eines Dämonen nicht die geeigneten körperlichen Eigenschaften dafür haben konnten. Das eigenständige Ergreifen der Macht war also der Hauptweg. Man könnte annehmen, dass der Hauptfaktor für den Sieg in einer körperlichen Auseinandersetzung die physische Stärke ist. Eine körperliche Auseinandersetzung besteht jedoch aus zwei Phasen - der Drohung und dem eigentlichen Kampf. Eine effektive Drohung eines (potenziellen) Dämons kann den eigentlichen Kampf verhindern, sogar wenn der Dämon nicht die notwendige physische Stärke besitzt. Während eines Drohrituals wird (neben der physischen Stärke) auch der "Preis" ermittelt, den der Drohende für den Sieg "zu zahlen" bereit ist und je größer der Preis, umso effektiver ist eine Drohung. Dieser Preis ist sehr selten höher als das eigene Leben, somit musste ein Dämon permanent bereit sein, nicht nur in einer Auseinandersetzung mit den anderen Mitgliedern seiner Gruppe den Tod zu finden, sondern den Tod auch wollen und es durch eine Auseinandersetzung (und eine Auseinandersetzung selber) suchen. Ein Dämon hatte also einen Suizidwunsch und diese Herrschaftsform kann auch als Suizidokratie bezeichnet werden. Den Grund für das negative Ansehen eines Dämons in der menschlichen Gesellschaft verdeutlicht der Fakt, dass dem, dem das Leben mehr Wert war, das Leben von einem Dämon schwerer gemacht wurde, jedoch dem Dämon selber, dem das Leben weniger Wert war, wurde das Leben erleichtert. Somit verschwand die Dämonokratie mit der Verstärkung der Gesellschaft (und Suizid wurde zum Verbrechen), findet jedoch immer noch Platz, wie z.B. in dem Kampf zwischen dem Staat Israel und den palästinensischen Selbstmordattentätern oder auf der Ebene der privaten Beziehungen. Dass ein Dämon auch als ein Geist (der in ein menschliches Körper eindringen kann) gesehen wurde, kann damit erklärt werden, dass der Suizidwunsch ein psychischer Zustand ist, in dem ein Mensch also auch nur vorübergehend sein kann. Da ein von einem Dämon Besessene sein eigenes Körper töten will, ging der gesellschaftlichen Auffassung nach dieser Wunsch nicht von dem Besessenen selber. Mit der Verstärkung der sozialen Strukturen versuchte man die Dämonen zu vertreiben, ohne den Besessenen zu töten.

(1.1) Re: Dämonokratie, 05.07.2004, 20:46, Artur Jakob: Siehe http://www.archetyp-religion.de.vu


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