Ulrich Leicht |
Postmarxismus und Arbeitsfetisch |
halboffen |
Krisis-Diskussion |
Die Überwindung und Aufhebung des warenproduzierenden kapitalistischen Systems kann nur gelingen, wenn auch einer seiner Stützpfeiler - die Arbeit - aufgehoben wird. Jene abstrakte Form menschlicher Tätigkeit, die sich dadurch auszeichnet, daß sie nur selbstzweckhaften Verwertungsbedingungen (wert- und auch mehrwert-bildend) unterworfen ist, den Bedürfnissen von Mensch und Natur nicht Rechnung trägt, von den sonstigen Sphären gesellschaftlichen Lebens getrennt ist aber dennoch die unmittelbare Produktion und gesellschaftliche Reproduktion und alle Beziehungen dominiert und durchdringt. Altmarxistische Konzepte wie das Streben nach der "Befreiung der Arbeit" haben gerade heute angesichts der offensichtlichen "Krise der kapitalistischen Arbeitsgesellschaft" keine emanzipatorische Perspektive mehr und müssen überwunden werden. Marx neu lesen, enttabuisieren und seine Kritik am Fetisch Arbeit auch mit Hilfe neuer theoretischer Überlegungen und Entdeckungen weiterentwickeln, könnte den Weg bahnen für eine freie Gesellschaft, die die Menschen auch "von der Arbeit befreit". Im folgenden ein Text als Grundlage zur notwendigen Aussprache und Klärung, der die Tür in diese Richtung öffnet: "Postmarximus und Arbeitsfetisch. Zum historischen Widerspruch in der Marxschen Theorie" (aus "krisis" 15, 1995) von Robert Kurz, dem Mitverfasser des "Manifests gegen die Arbeit" der Gruppe Krisis. |
Aktiv |