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Intellectual Property Rights -- Lehren aus der Freien Software

Maintainer: Stefan Merten, Version 2, 21.03.2003
Projekt-Typ: halboffen
Status: Archiv

Intellectual Property Rights -- Lehren aus der Freien Software

(1) Stefan Merten

Freie Software als Modell

Warum Freie Software?

(3) * Freie Software ist ein interessantes Phänomen

(4) - Vereint viele spannende, oft neue Aspekte

(5) Jedenfalls in dieser Kombination neu

(6) - Weist über Tauschgesellschaft hinaus

(7) Insbesondere: Wie die Produktion organisiert ist

(8) * Freie Software ist aktuell

(9) Ist vor ca. 20 Jahren entstanden

(10) Grundlage der Freien Software == Grundlage der Informationsgesellschaft

(11) * Freie Software ist erfolgreich

(12) Dazu zwei Folien

(13) http://www.opentheory.org/ipr_fsw_lehren .

Erfolgreiche Produktion von Informationsgüter

(14) Welche Merkmale hat dieser Produktionsprozess?

(15) * Kollektiver Produktionsprozess

(16) Vermittelt über das Internet

(17) Findet global statt

(18) * Auf freiwilliger Grundlage

(19) Weder direkter (per Drohung) noch struktureller (per Geld) Zwang

(20) Selbstorganisiert: Keine dem Produktionsprozess äußerliche Instanz, die dort hineinregiert

(21) Motivation wächst aus je eigenen Gründen

(22) Stichwort: Selbstentfaltung

(23) Individuelle Gründe beziehen sich aber eng auf die Produktion selbst

(24) * Öffentlicher Prozess

(25) Lesen dürfen meist alle alles

(26) Dürfen es auch nach eigenem Gutdünken privat weiter entwickeln

(27) Geht weit über demokratische Teilhabe hinaus

(28) * Abgesichert durch GPL (Copyleft)

(29) Verhindert Unterbrechung des produktiven Flusses

(30) * Produktionsweise für viele (alle?) kreativen Leistungen sinnvoll

(31) Prinzipien sind aus der Wissenschaft bekannt

(32) Verletzung dieser Prinzipien führt zu einer Verlangsamung des Fortschritts

(33) Sichtbar: Proprietäre Software

(34) Dies ist Kern der ganzen Patentdebatte

(35) Freie Software bringt Informationsgesellschaft auf den Begriff

(36) Zumindest, was die Produktion von Gütern betrifft

Erfolgreiche Produktion nützlicher Güter

(37) * Bringt breiten Nutzen für viele AnwenderInnen

(38) - Internet läuft wesentlich auf Grundlage Freier Software

(39) Z.B. dürfte jede Mail einmal mit sendmail oder einem anderen Freien MTA in Berührung kommen

(40) - Aber auch auf dem Desktop wird es kommen

(41) * Umfassende Orientierung am Nutzen für die AnwenderInnen

(42) Wird nicht durch Geldinteresse behindert

(43) Der Nutzen für die Menschheit wird nachhaltig maximiert

(44) Und zwar auf dem erreichten Stand der Zivilisation

(45) Darum geht es mir, weil das m.E. Ziel aller Politik sein sollte

(46) Daher: Basis meiner Vorschläge zu einem Aktionsprogramm

(47) Weniger geht es mir darum, ob oder wie das kapitalismuskompatibel ist

Hinweise für ein Aktionsprogramm

Wozu Copyright?

(49) Oder auch Patente

(50) * Copyright dient der Verknappung

(51) Copyright-Regime stellt die Vervielfältigung unter Strafe

(52) Überfluss von Informationsgütern soll verhindert werden

(53) * Verknappung dient der Verwertung

(54) Nur knappe Güter können sinnvoll als Ware verkauft werden

(55) * Verwertung dient den VerwerterInnen

(56) - Nicht AutorInnen, sondern Buch-, Musik-, ...-Verlage

(57) Die allermeisten ProduzentInnen von Texten oder Musik können davon ohnehin nicht leben

(58) Der kreative Anteil der Verlage ist aber nahe bei Null

(59) Maßregeln die ProduzentInnen eher noch und schwächen deren Kreativität

(60) * VerwerterInnen verlieren unter Internet-Bedingungen ihre Funktion

(61) - Auswahl

(62) Peer-Review und Publikumsentscheidungen gehen im Internet einfach

(63) - Industrielle Herstellung der Medien

(64) Entfällt ja sowieso

(65) Das ist ja das Problem der Verlage

(66) Alternative: Lohnfertigung, die es im Buchbereich schon gibt (auch bei CDs versucht)

(67) * Copyleft widerspricht Copyright

(68) Verknappung ist de facto aufgehoben

(69) Freie Software: Bestenfalls als Dienstleistung verwertbar (Auftragsproduktion, Support, Distributionen)

(70) Kostenlos muss daher nicht gefordert werden, sondern stellt sich ein

(71) Copyright dient vor allem Geldinteressen

(72) Diese sind eben nicht identisch mit dem Nutzen

Hauptforderung

(73) * Copyleft für alle kreativen Leistungen

(74) Wenn es für Freie Software gut ist, dann ist es auch anderswo gut

(75) - D.h.: Abschaffung aller Intellectual Property Rights

(76) - D.h.: Copyright nicht mehr mit staatlicher Gewalt bewehren

(77) - Technische Maßnahmen zur Verhinderung der Kopie verbieten?

Anti-DMCA

(78) * Alle kreativen Leistung schöpfen aus dem Kollektiv

(79) Dies entzieht die Begründung der besonderen Entlohnung der Einzelleistung

(80) Entspricht langer Debatte

(81) * Problem: Geldgesellschaft

(82) Copyleft widerspricht der Geldgesellschaft weil es Verknappung aushebelt

(83) Deswegen keine vollständige imannente Einlösung denkbar

(84) Deswegen: Übergangsforderungen

Übergangsforderungen

(85) * Notwendigkeit zum Gelderwerb beseitigen

(86) - D.h.: Notwendigkeit zur Verknappung beseitigen

(87) Zumindest für die kreativ Schaffenden

(88) - Also: Grundsicherung für Kreative

(88.1) 21.03.2003, 19:41, Stefan Merten: Wie aus dem Kontext hervorgeht ist hier natürlich von einem Anrecht auf Grundsicherung die Rede - nicht von einer verpflichtenden Beschränkung.

(89) Würde Freies Schaffen wie bei Freier Software erlauben

(90) Persönliche Anerkennung läuft ohnehin besser nicht über Geld

(91) Grundsicherung durchsetzbar?

(92) * Mehr Freie Güter

(93) Freie Software leistet schon einen kleinen Beitrag

(94) Weitere Güter müssten Frei gesetzt werden

(95) - Z.B.: Freie Verfügung aller irgendwie öffentlich geförderter Forschung

(96) - Auch auf persönlicher Ebene möglich

(97) * Zugang zu allem für alle

(98) Zu allem, was kein explizites Geheimnis ist

(99) - Internet-Zugang für alle

(100) - Alle Informationsgüter ins Netz

(101) - Aufbau / Weiterentwicklung adäquater Infrastruktur

(102) Semantisches Web beim Content

(103) Tools beim Zugriff


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