Ulrich Leicht |
Robert Kurz: "Antiökonomie und Antipolitik. Zur Reformulierung der sozialen Emanzipation nach dem Ende des 'Marxismus'" |
halboffen |
Krisis-Diskussion |
Robert Kurz leitet mit seinem Thesen-Artikel "Antiökonomie und Antipolitik. Zur Reformulierung der sozialen Emanzipation nach dem Ende des Marxismus'" in der Krisis-Ausgabe Nr.19 den Themenblock zur Frage von Aufhebungsbewegung und Aufhebungsökonomie ein, der die einschlägigen Essays der vorherigen Krisis-Ausgabe Nr. 18 (Robert Kurz: "Die letzten Gefechte", Ernst Lohoff: "Determinismus und Emanzipation", Ernst Lohoff: Krise und Befreiung - Befreiung in der Krise", Norbert Trenkle: "Weltgesellschaft ohne Geld") fortsetzt. In seinem Beitrag versucht Robert Kurz, die Frage des "Herankommens" an eine sozialökonomische Aufhebung der wertförmigen Reproduktion zu entwickeln und in Beziehung zur systemimmanenten sozialen Auseinandersetzung zu bringen. Zentraler Punkt dabei ist die Frage der "Keimform und ihres Verhältnisses zur Politik". In Abgrenzung sowohl von etatistischen Modellen als auch von alternativökonomischen Konzepten kleiner Warenproduktion wird die Frage der Entkopplung bestimmter Reproduktionsbereiche von der Warenform als solcher erörtert. Wie ist auf der Höhe der mikroelektronischen Produktivkräfte ein Übergang zu befreiten sozialen Zonen denkbar, in denen Momente autonomer Reproduktion ohne lokalistische Bornierung entwickelt werden können? Wie können sich diese Ansätze mit einer gesamtgesellschaftlichen Zielsetzung und gleichzeitig mit systemimmanenten sozialen Abwehrkämpfen in der kapitalistischen Krise vermitteln? Die alten Probleme des Verhältnisses von "Reform und Revolution", von Produktivkräften und Produktionsverhältnissen, von alternativen Reproduktionsformen und "Machtfrage" erscheinen auf der historischen Stufenleiter einer anzustrebenden Aufhebungsbewegung gegen die Wertökonomie in neuer Gestalt, für die noch keine Begriffe gefunden sind. Der Beitrag will keine abschließenden Antworten geben, sondern die Problemfelder umreißen, um überhaupt Voraussetzungen für eine weitergehende Auseinandersetzung zu schaffen. |
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