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Open Source - 1. Einleitung
Maintainer: Frank Bauer, Version 1, 05.01.2002
Projekt-Typ: halboffen
Status: Archiv
(1) Open Source bedeutet wörtlich übersetzt offene Quelle. Im Zusammenhang mit Software ist hiermit üblicherweise die freie, uneingeschränkte Verfügbarkeit, Nutzung und Modifikation des Softwarequellcodes gemeint [1].
(2) Obwohl Open Source Software (OSS) erst in jüngster Zeit von einer breiteren Öffentlichkeit wahrgenommen wird, lassen sich ihre Ursprünge bis in die 60-er Jahre zurückverfolgen. Einige der bedeutendsten Fortschritte in der Computertechnik basieren auf den Leistungen einer bereits nahezu in Vergessenheit geratenen Hackerkultur. Kapitel zwei geht in diesem Zusammenhang der Frage nach, welche geschichtlichen Ereignisse zur Entstehung freier Software beigetragen haben und welche Verbreitung sie im Rahmen der heutigen Softwarenutzung erreichen konnte. Zuvor soll jedoch erörtert werden, was sich im einzelnen hinter den Begriffen Open Source [2] und freie Software verbirgt. Schließlich werden im folgenden Kapitel verschiedene OSS-Lizenzen vorgestellt und eine Abgrenzung freier Software gegenüber anderen, in diesem Zusammenhang oftmals genannten Softwarekonzepten vorgenommen.
(3) Nachdem zunächst grundlegende Informationen über Open Source Software vermittelt wurden, beleuchtet Kapitel drei die Art und Weise, in der derartige Software entsteht. Einem Überblick über allgemeine Aspekte folgt die Darstellung der Organisation freier Softwareprojekte sowie ihrer DV-technischen Unterstützung. Abschließend wird in diesem Kapitel modellartig der typische Verlauf von OSS-Projekten vorgestellt.
(4) Die Entwicklung freier Software hat ihren Ursprung außerhalb der klassischen Umgebungen von Produktion und Markt. Informations- und Kommunikationstechniken haben zudem völlig neue Voraussetzungen für wirtschaftliches Handeln mit sich gebracht. Kapitel vier beleuchtet in diesem Zusammenhang die Möglichkeit, inwieweit die Konzepte einer verteilten Produktion und einer freien Distribution die ökonomischen Modelle, welche gegenwärtig die Geschäftspolitik in der Softwareindustrie bestimmen, beeinflussen können. Es wird untersucht, auf welche Arten Unternehmen von einem auf freier Software basierenden Geschäftsmodell, dessen wesentliche Grundlage uneingeschränkt genutzt und verändert sowie jederzeit zu nur unbedeutenden Kosten reproduziert und weitergegeben werden darf, profitieren können. Darüber hinaus sollen in diesem Kapitel Risiken für verschiedene Unternehmen sowie mögliche neue Konzepte aufgrund der zunehmenden Verbreitung von OSS dargestellt werden. Schließlich wird der Versuch unternommen, gundlegende Ansätze und Methoden einer offenen, verteilten und kooperativen Form der Zusammenarbeit auf die Organisation wirtschaftlichen Handelns zu übertragen.
(5) Kapitel fünf geht schließlich der Frage nach, inwiefern das Open Source Software-Modell sinnvoll auf (digitale) Daten im Allgemeinen angewendet werden kann. Im einzelnen wird untersucht, ob eine technische, organisatorische und rechtliche Übertragbarkeit der dieses Modell kennzeichnenden Merkmale auf Daten und Projekte jenseits der Softwareentwicklung möglich ist.
(6) Beiträge und Veröffentlichungen über Open Source Software beschränken sich noch immer häufig auf GNU/Linux. Hinter dieser Art Software verbirgt sich jedoch mehr als ein kostenloses Betriebssystem. Sowohl Motivation als auch Ziel dieser Arbeit ist es, das Phänomen Open Source Software, welches bislang nur selten Gegenstand (wissenschaftlicher) Publikationen gewesen ist, in den genannten Aspekten näher zu beleuchten und weitere Untersuchungen hierüber anzuregen.
(7) [1] Vgl. Nüttgens/Tesei (2001a), S. 2. Detaillierte Bestimmungen hinsichtlich Nutzung und Modifikation des Quellcodes finden sich in der zugehörigen Softwarelizenz, d.h. in den von ihrem Urheber eingeräumten Nutzungsrechten an der Software. Unter Quellcode werden die für Menschen lesbaren Anweisungen an einen Computer, welche in einer bestimmten (höheren) Programmiersprache formuliert wurden, verstanden. Ergebnis der Übersetzung des Quellcodes durch einen Compiler ist der maschinenlesbare Objektcode, vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) (Hrsg.) (2001), S. 8 und S. 47.
(8) [2] Die Begriffe Open Source und Open Source Software werden in dieser Arbeit synonym zueinander verwendet. Neben den eigentlichen Computerprogrammen wird in der Literatur unter Software zunehmend auch deren Dokumentation verstanden (vgl. bspw. Schwander (1996), S. 24 - 29.). Da jedoch eine solche Differenzierung für die vorliegende Arbeit unerheblich ist, wird der Begriff Software im folgenden gleichbedeutend zu Programm genutzt.
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Vorwort
Inhalts- und Abkürzungsverzeichnis