Martin Auer |
Konflikt, Kooperation und Konkurrenz - Überlegungen zur Selbstzerstörung der Menschheit |
halboffen |
Selbstzerstoerung |
Der Artikel versucht, die Entwicklung menschlicher Gesellschaften als Spezialfall der Selbstorganisation komplexer Systeme zu betrachten. Die Grundthese ist, dass in der Epoche der Zivilisation, also den letzten 10.000 Jahren seit dem Übergang zur Landwirtschaft, die Produktion von Überschuss das entscheidende Moment im Wettbewerb der Kulturen war. Nicht die Kultur setzte sich durch, die den Menschen die beste Lebensqualität bot, sondern diejenige, die es am besten verstand, Überschüsse zu produzieren, die in die Erhöhung der Arbeitsproduktivität zwecks weiterer Steigerung der Überschüsse investiert werden konnten. Diese positive Rückkopplung hat einerseits zu den atemberaubenden Veränderungen in der Biosphäre des Planeten geführt, die wir heute sehen können, birgt aber die Gefahr der Selbstauslöschung in sich. Der Artikel stellt die These auf, dass die Epoche der Zivilisation - als Epoche der exponentiellen Steigerung der Arbeitsproduktivität bzw. des Energiedurchsatzes - zu einem Abschluss gebracht werden muss, dass die Menschheit als Kollektiv von Individuen die Herrschaft über den spontanen Entwicklungsprozess der Gesellschaft gewinnen muss. Neben der Grundthese enthält der Artikel ein oder zwei möglicherweise originelle Überlegungen zu bestimmten Einzelfragen: z.B. die Gegenüberstellung von Territorialität (die bei Konrad Lorenz und Eibl-Eibesfeldt eine große Rolle spielt) und Expansionismus im Tierreich und in der menschlichen Gesellschaft. Und die Verbindung von Amotz Zahavis Handicap-Prinzip mit den Überlegungen Erich Fromms zum "Drang, etwas zu bewirken". |
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