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Das Projekt: open theory
Maintainer: Stefan Meretz, Version 1, 05.05.2000
Projekt-Typ: halboffen
Status: Archiv
(1) Offene Theorie - open theory, kurz ot, ist der Versuch, das Modell freier Softwareentwicklung auf die Entwicklung von Theorie zu übertragen. Uns interessiert in diesem Zusammenhang die Art und Weise der Entwicklung von freier Software (mehr zum Vorbild). Wir wollen ihre Methode für die Entwicklung von Theorien für ein freies Leben nutzen. Dabei geht es uns um:
(1.1) Freiheit von?!, 25.10.2000, 23:47, Oliver Bandel: Freiheit ist nicht nur die Freiheit *von* etwas (negativem), sondern die Freiheit *zu* etwas (positivem) hin. Das eine ist die Flucht und negative Definition, das was man nicht will. Dies ist in gewisser Weise zerstörerisch/destruktiv. Das andere ist die positive Version (=Vision) und das, wo man hin will. Dies ist konstruktiv. Der konstruktive Weg ist der anstrengendere, wenngleich der "lohnendere". (Nennen wir's nachhaltig?!)
(1.1.1) Re: Freiheit von?!, 26.10.2000, 11:09, Stefan Meretz: Ich stimme Dir zu. Genau dazu gibt es eine Reihe von ot-Projekten - ich nenne nur mal zwei, an denen ich auch beteiligt war/bin: "Oekonux" und "Gegenbilder". Guck mal rein.
(1.1.2) Re: Freiheit von?!, 29.12.2000, 10:12, Iris Rudolph: Freiheit ist immer! die Freiheit *von* etwas. "Endlich frei zum uneingeschränkten Rauchen-dürfen" freut sich der Jugendliche im Alter abhängig des je geltenden Jugendschutzgesetzes und meint die Freiheit von dessen Gültigkeit auf ihn. "Endlich von der Sucht befreit" freut er sich Jahrzehnte später vielleicht. Sich *von* zu befreien/befreit sich zu finden erst setzt produktive Kapazitäten frei, etwas zu tun, was vorher nicht möglich war. Frei *zu* setzt immer frei *von* etwas voraus. Fesseln zu zerstören ist ein ausgesprochen konstruktiver Akt.
(1.1.2.1) Re: Freiheit von?!, 29.04.2001, 01:19, heinz blaha: Iris, muss die Freiheit "grenzenlos" sein? Bedeutet frei "von" "etwas"(!!!)-über eine erkennbare Größe hinaus-(INHALT)nicht, suche nach "Uferlosigkeit"? Sind das vielleicht nur "idealistische" Träume,Phantasien, Vorstellungen?(FORM) Beim "R.May" "muss die Freiheit wohl alle "Grenzen los Sein" und der "K. Wecker" erreicht das "Ufer los" von sich.(Absterben) Arbeitende Kunst "kategorial" in den "Alltag" "aufheben", schreit das Bedürfnis einer gesellschaftsindividuellen "Alltagskunst" im "produktiven Müßiggang"! "Tägliches produktives "Wohl im Befinden" hebt das "alltägliche Unwohl des unproduktiven Befindens" der "Selbstständigkeit"(automatisches Subjekt)der arbeitenden Marktsubjekte auf. Werden Ist emanzipatorisch.
(1.1.2.2) Re: Freiheit von?!, 16.09.2001, 11:59, Joachim Kunze ??: Wenn das so einfach wäre mit der Freiheit,das wäre schön, denn dann könnte ich mich befreien von meinen Wissen und wäre dann wahrscheinlich richtig frei. Aber die Einsicht zu etwas zu haben, zum Biespiel, das mit den Rauchen, das das nicht gut ist und natürlich auch danch zu handeln, würde mich garnicht erst an das laster fesseln und ich brauchte somit auch keine Energie aufbringen mich davon zu befreien, daraus folgt: Freiheit ist die einsicht in die Notwendigkeit und das Handeln danch. Hört sich sehr kompliziert an, ist aber ganz einfach. Denn wenn man auf die Erfahrung und das Wissen von Vorgenerationen aufbauen würde könnten wir so mancher Fessel, bevor wir sie uns anlegen entrinnen und im vorhinein schon frei davon sein.
(1.1.2.2.1) Re: Freiheit von?!, 27.01.2006, 14:58, Tilmann Klosa: allerdings sollten wir aufpassen dass wir nicht die fesseln der vorgenerationen mitübernehmen!
(1.1.3) Re: Freiheit von?!, 01.01.2001, 22:40, Ano Nym: Den Begriff "nachhaltig" sollte man vermeiden.Es gibt da beim Bundestag eine sog. Energie-Enquete-Kommission. Die haben in 9/2000 eine Expertenanhörung zum Thema "Nachhaltigkeit durchgeführt - um sozusagen erst einmal eine Arbeitsgrundlage dafür zu haben. wie man unter den Bedingungen von Globalisierung und Liberalisierung Nachhaltigkeit im Energiebereich erreichen kann. Der eine Experte sprach von schwacher, der andere von starker Nachhaltigkeit. Der nächste meinte, auch das Offenhalten der Option auf Atomenergie ist Bestandteil von Nachhaltigkeit. Wieder ein anderer hielt den begriff für inhaltsleer, da oft alles, was gut und edel ist, als "nachhaltig" bezeichnet wird. Der Begriff scheint also schon in diesem Rahmen alles andere als ein klares Leitbild geschweige denn Konzept zu sein. (Jörg Blunk)
(1.1.3.1) Re: Freiheit von?!, 29.04.2001, 00:11, heinz blaha: hallo feiger, warum willst du den Begriff "nachhaltig" "VERMEIDEN"? Weil es ein kapitalistischer Diskursprodukt ist? Was denn sonst? Vermeidest du auch "Bier", weil es kapitalistisch ist? Das kann nur heißen du willst die "Wertproduktion" und dessen nachhaltigen Inhalt der Produktionsverhältnisse (getestet, überprüft gesellschaftlich abgesprochen usw.)weg eskamotieren und die Diskussion totschweigen.Klingt ganz nach anarchistischen Rabaukenideen.
(1.1.4) Re: Freiheit von?!, 09.05.2001, 15:55, markus ??: Freiheit von - Freiheit für: Das erstere ist schon ein wesentliches Element, nicht nur einer Haltung, die dem Bewußtsein unterliegt, sondern auch in einem gesamten Organismus, der erst mal nicht dem Bewußtsein unterliegt. In einem Prozeß, der z.B. eine Entscheidung für etwas ja auch ist, spielt die Freiheit-von eine wichtige Rolle, sie ist für die Freiheit-für wesentlich, denn sie schafft die Distanz, aus der heraus wieder eine für-Entscheidung gemacht werden kann. Man kann sich also, auf dieser Ebene, gar nicht so einfach entweder-oder entscheiden, sondern nimmt muß den einen Schritt machen, um den anderen zu tun, Freiheit-von für Freiheit für. Oder nich?
(1.1.5) Re: Freiheit von?!, 10.06.2001, 23:19, Ano Nym: bevor man zu sogenannt "positivem"/"konstruktivem" kommen kann, muss man erst einmal das bestehende analysieren - das zu verändernde ist somit zwangsläufig negativ besetzt, sonst kirstalisierte es sich bei der analyse nicht als verändernswert heraus...
(1.1.5.1) Re: Freiheit von?!, 11.06.2001, 10:19, Iris Rudolph: und den vorherigen Absätzen zu dem Thema "Freiheit": Freiheit ist die Einsicht in die Notwendigkeit, schreibt Friedrich Engels irgendwo, und drückt damit ein dialektisches Verhältnis aus zwischen beiden Komponenten. Frei ist der Mensch qua seiner genetisch basierten gesellschaftlichen Natur, die ihn befähigt, zwingt, verdammt, - je nachdem, wie man das sehen will - , sich zu allem und jeden, zu wirklich allem und jeden einschliesslich sich selbst und seiner Befindlichkeiten, bewusst ins Verhältnis zu setzen. Zu allem und jeden kann sich der Mensch so und auch anders und vielleicht noch ganz anders verhalten. Verhalten muss er sich, nicht verhalten ist auch ein ins-Verhältnis-setzen. Dies ist seine Freiheit: aus den Verhaltensmöglichkeiten sich für eine oder mehrere zu entscheiden, wo es doch auch immer andere Verhaltensmöglichkeiten gibt. Welches sind seine Entscheidungskriterien? Vernünftige. Begründete. Von ihm, von seinem Standpunkt aus für notwendig Gehaltenes. Freiheit also als Einsicht in die Notwendigkeit frei von Verhaltensfestgelegtheiten.
(1.1.5.1.1) Re: Frei von heit, 15.07.2003, 22:16, Uwe Berger: frei ist ein adjektiv (in unserer Denkweise). Wir setzen gerne das wort "tun" mit -falsch zusammen. Täten wir es mit -frei zusammen lassen, was wäre es, was wir tatüteten.
(1.1.5.1.2) Re: Freiheit von?!, 30.06.2004, 23:40, Tavira Fluida: Entscheidungen sind nicht immer vernünftig oder begründet.
(1.1.6) Re: Freiheit von?!, 13.04.2004, 10:23, Hagbard Celine: ist aber das positiv ablehnend so muss man das positive zum negativen hin vom negativen weg lenken
(1.1.7) Re: Freiheit von?!, 13.04.2004, 10:26, Hagbard Celine: Freiheit welche Freiheit die freiheit die wir haben ist ,morgen Vergessen den SIE kontrollieren und uberwachen uns ;-) Tolles projekt
(1.1.7.1) Freiheit vom Vergessen, 17.04.2004, 17:34, Uwe Berger: Wer Kontrolle ausüben möchte, wird der Kontrollierbare sein. Wer Freiheit für alle sucht, wird zu den Befreibaren gehören. Wer "die Wende" so versteht, daß die DDR jetzt bis an die Schwerkraftgrenze reicht: "halt! passieren verboten" der hat passover/passion/passaporto und spasssport noch nich ausdiscustiert und wird mit dem nächsten Leben ein paar Felder vorher nochmal einsätzen. Lassen wir uns überwachen und überschlafen nochmal Dornröschen: Der Eckensteher Nante mit Rocinante und eliphantasie weckt die Matrosen auf den Matrazen ein oder aus versehen auch mal unter, aber wer übelwacht, der lebt nicht munter.
(1.1.9) Re: Freiheit von?!, 05.06.2004, 18:25, Stefan Hirschle: Das seheh ich anders. Wenn du den Freiheitsbegriff unbedingt positiv verwenden möchtest, muss doch klar sein was er eigentlich beinhaltet. Geht man davon aus,dass Freiheit keinerlei Substanz hat und dass eigentlich nur die negativität gegenüber all dem SCheiss in der Welt (also die GANZE Welt) der Schlüssel für politische Arbeit ist, dann kann man gerade auch sagen: Freiheit von. Nur das ist konstruktiv...
(1.1.9.1) Re: Freiheit von?!, 20.06.2004, 11:47, Casimir Purzelbaum: Wer sich befreien will, ohne zu wissen (zu suchen) wozu, ist wie jemand, der sich vor den Zug stürzt, weil er keine Lust hat, neben den Gleisen zu stehen.
(1.1.9.2) Re: Freiheit von?!, 27.01.2006, 15:16, Tilmann Klosa: Freiheit von?wirklich?also freiheit von zwängen, hindernissen, hürden?wenn du keine zwänge, hindernisse, etc in deinem leben gehabt hättest, wärst du also frei gewesen.aber dann hättest du keinen charakter, keine individualität, kein selbst aufbauen können.du wärst in absolute passivität gefallen und könntest gar nicht produktiv sein. freiheit entsteht erst, wenn wir vor hindernissen stehen.nur dann können wir unsere freiheit erwerben, indem wir uns entscheiden diese hürden zu bewältigen, diese zwänge zu durchbrechen;oder eben zu agieren. durch diese bewältigung, in diesem kampf mit den zwängen, formt sich unser charakter und unsere individualität.freiheit entsteht erst wenn wir in unschönen umständen anfangen zu agieren.und unschöne umstände gibts nicht nur in der politik, sondern jeden tag im ganz alltäglichen leben.
(1.1.10) Re: Freiheit von?!, 30.06.2004, 23:48, Tavira Fluida: Das ist doch kein Gegensatz. Freiheit von etwas ist immer auch Freiheit zu etwas.
(1.3) Freiheit -- virtuell, aber nicht real, 10.02.2003, 15:15, Henning Busboom: Es ist ein ehrenwerter Versuch, die Erfahrungen der freien Software-Entwicklung auf andere Wirklichkeitsebenen übertragen zu wollen. Aber dieser Veruch muss scheitern. Das Internet ist tatsächlich zu einem derart komplexen System geworden, dass es sich einer vollständigen Kontrolle und Steuerung immer wird entziehen können. Das schafft Freiheit, die aber letztlich beschränkt ist auf einen virtuellen Raum. Real können wir es nicht verhindern -- und seien unsere Zirkel noch so autonom --, dass wir Teilsysteme eines übergeordneten sozioökonomischen Systems bilden, das wiederum eingebettet ist in das uns umgebende Ökosystem. Die Zwänge der sich aus diesen Vernetzungen ergebenden Rückkopplungen lassen sich niemals abschütteln, wir brauchen es gar nicht erst zu versuchen. (der diesbezüglich bedeutsamste Unterschied zwischen virtueller und realer Welt liegt m.E. im Energiedurchsatz, der zur Aufrechterhaltung dynamischer Strukturen nötig ist; reale Freiheit scheitert physikalisch letztlich am Entropiesatz)
(1.3.1) Mut zur Entropielosigkeit, 11.02.2003, 06:40, Uwe Berger: Es ist vielleicht angsteinflößend etwas in Bewegung zu setzen, das dann nicht allmählich "von selbst" zur Ruhe kommt, sondern eigendynamisch wächst, Impulse kreiert, beschleunigt und Anworten erwartet. Besonders: woher kommt die Frage, die sich stellen läßt? beruhigend, das Materie so durchschaubar sich gegenseitig verdrängend ist. Ließen wir den Informationen doch einmal die "Freiheit" sich zu durchdringen, anstatt körpererweiternd verdrängen zu sollen.
(1.3.2) pessimistische Metaphysik oder metaphysischer Pessimismus?, 14.07.2003, 18:17, phil ??: Vom Internet als einem "unkontrollierbaren System" zu sprechen hat doch etwas Metaphysisches, zumal "Kontrolle" in diesem Zusammenhang sehr nach einem "politischen Problem" klingt. Letzlich geht es doch bei dem OT Projekt vielmehr darum kooperativ an einem Text zu arbeiten. (Ob der Text nun theoretischer, narativer oder lyrischer Natur ist, ist zunaechst unerheblich.) Wichtig ist, dass es mit dem Medium Internet und einer ensprechenden Plattform moeglich ist kooperativ zu arbeiten, in einer neuen Form die so bisher nicht moeglich war. (Vor dem Internet haette man Zettelkaesten (alla Arno Schmidt) mit der Post von Author zu Author schicken muessen. Ein neuer Author haette sich an einer zentralen Stelle anmelden, und jeder Absender haette sich bei der zentralen Stelle informieren muessen, wer denn der naechste Adressat ist.) Allerdings bliebe zu untersuchen ob diverse Subformen der freien Software Entwicklung nicht ergiebiger fuer OT waeren. Ich denke dabei an Projekte in denen nach den Verfahrensweisen der objektorientierten Analyse Gerüste der Software erstellt werden, die die Programmierer des Projektes dann schrittweise implementieren. Fuer eine Theorie koennte das heissen, dass das Geruest -- eine Reihe von Thesen -- vorgegeben werden und die Theoretiker dazu die Argumente liefern.
(1.3.2.1) mimik und sprachlosigkeit mit melodie, 15.07.2003, 22:38, Uwe Berger: geh danken, seit wann bist Du frei? Seid ihr frei? müßte sie sich einer erraten? : sie fliehen vorbei wie nächtliche Schatten! Und fiele mir ein, ich weiß nicht: "wie viele?" Vorbei ist die Nacht, wenn ich an der DefinitionsUHuR spiele. Auch die Schatten, sie fallen - auf irhirgend etwas, und wissen nicht mehr, woher wohin und wie weiter? und mich stimmt das heiter. Phantasie, Liebe, Information wie auch Energier und Materixal lassen sich nicht "aus der Welt schaffen". Wir sind allesamt nur "Baumschubser" vor dem Zu-Schauer.
(1.3.2.2) Re: pessimistische Metaphysik oder metaphysischer Pessimismus?, 18.07.2003, 12:59, Henning Busboom: Vielleicht habe ich mich unklar ausgedrückt: Natürlich bietet das Internet wunderbare Möglichkeiten für freien Gedankenaustausch, und man kann auch die schönsten Theorien für ein freies Leben gemeinsam aushecken. Allerdings werden all diese Theorien an der Wirklichkeit scheitern. Die erhoffte (Handlungs-)Freiheit wird sich auf den virtuellen Raum beschränken. Denn wir können niemals aus allen Systemen "aussteigen", von denen wir ein Teil sind und die uns ihre Regeln diktieren. Ich kann zwar den theoretischen Entschluss fassen, von morgen an auf dem Nordpol wohnen und täglich frische Erdbeeren ernten zu wollen. Doch wird sich die Realität von meinem "Entschluss" nicht sonderlich beeindrucken lassen.
(1.3.2.2.1) Re: pessimistische Metaphysik oder metaphysischer Pessimismus?, 19.07.2003, 11:10, Uwe Berger: Als das Wort "Gedankenfreiheit" erfunden wurde, war damit gemeint die Gedanken freiheraussagen zu dürfen. Und die brissanz darin, ließ die Kontrolle immer perfekter werden darin, was gesagt wird. Kinder (sind schlau und) greifen bisweilen in die Auslagen der Geschäfte, ist dies eventuell ein nonverbaler Vorgriff, was darf und was darf nicht?
Aber, was bedeuten Erdbeeren? Auf der anderen Seite ist die "Realität" eine Summe von entschloßen sein. Sammle ich einen Entschluß, wär´ die realexistierende Praxis dann noch zu fassen?
(1.3.2.2.2) Re: pessimistische Metaphysik oder metaphysischer Pessimismus?, 14.03.2005, 02:11, Ano Nym: Sie wird ... natürlich mit entsprechend viel Energieaufwand. (Hint: Gewächshaus ;-)
(1.4) Freie Software?, 24.04.2001, 22:04, Sascha Moeckel: Wir müssen das Prinzip aber das auch erstmal in irgendeinem Bereich durchsetzen. Die gesetzliche Grundlage ist ja noch nicht mal geschaffen. Es muss gekämpft werden für dieses Prinzip, reden kann man viel das ist auch alles schön und gut. Schaut doch mal was die Leute dafür tun. (www.eurolinux.org, petition.eurolinux.org) Du hast diese Seite ja auch schon verlinkt auf oekonux, ich finde nur das sollte hier auch mal erwähnt werden.
(1.5) ot als kurzbezeichnung ist nicht sinnig.., 15.09.2001, 19:50, bernhard fraling: denn ot = out of topic..:-)) gruss, bernahrd
(1.5.1) Re: ot als kurzbezeichnung ist nicht sinnig.., 16.09.2001, 23:38, Stefan Meretz: Damit versuche ich ironisch umzugehen: denn "off topic" sind für viele Leute die genannten "Freiheiten" - so sehr wurden die Unfreiheiten verinnerlicht. Eigentlich müsste es auch eher "free theory" heissen - aber versuch das mal zu sprechen...;-) Und ausserdem muss die Abkürzung ot lauten, damit ich immer wieder Mails von netten Menschen bekomme, die mich auf die "off-topic"-Bedeutung hinweisen, damit ich ihnen dann genau diese Antwort hier geben kann;-) Und irgendwann wird man die Leute fragen, welches open-theory-Projekt sie denn mit ihrem OT-Hinweis im Mail-Betreff meinen;-) -- du siehst: "ot" ist unabschaffbar!
(1.5.2) Re: ot als kurzbezeichnung ist nicht sinnig.., 06.11.2002, 10:25, Stefan Hoba: In anderen Kontexten steht OT für "Offene Tür", und das macht hier doch perfekten Sinn, neh?#Davon abgesehen hat jede Website ihre eigene Definitionsmacht, und wenn OT hier für "open theory" steht, dann ist das hier so.
(1.6) Freiheit, 16.09.2001, 12:36, Joachim Kunze ??: Freiheit ist ein Begriff den man nicht aus den zusammenhang nehmen darf, wie schon die vier Punkte obengenannten Punkte zeigen. Denn Freiheit von was, muß man fragen! Freiheit von Unterdrückung, von Zwang, von Kommerz u. u. u. Von etwas frei zusein, setzt voraus, das ich weiß, das ich unterdrückt werde, unter zwang stehe, vom Konsum abhängig bin. Aber auch Abhängigkeiten verursachen freiheiten !!!! Nehemen wir mal zum Beispiel, die Elektroenergie Diese Errungenschaft des letzten Jahrhunderts hat uns von vielen schweren arbeiten befreit, aber wir unterliegen durch sie auch wahnsinnigen Zwängen. Denn stellt Euch doch mal vor es gäbe ab morgen keine Elektroenergie mehr! Was für schweren körperlichen zwängen wären wir dann sofort ausgesetzt? Allerding bringt uns die Freiheit mit Elektronergie zu leben auch Zwänge. Wie Produziere ich Umweltgerecht Energie(ist ein Zwang).Selbst die Produktion von irgendetwas ist Zwang, denn der der es machen muß macht es nicht unbedingt gern. Oder gehen wir jeden Tag mit aller größter Freude zur Arbeit? Freiheit ist nicht unbedingt von etwas frei zu sein, sondern das Wissen darum, das bestimmte Freiheiten, auch Wissen, Verantwortung und Regeln hervorrufen, die uns zwingen richtig damit umzugehen. Also das Handeln jedes einzelnen und auch aller Mitglieder einer Gesellschaft, in einer bestimmten Harmonie zueinander, bringen uns die größtmögliche Freiheit. Das wiederum setzt voraus genügend wissen über die Zusammenhänge zu haben und die daraus resultierenten Regeln zu befolgen, was wiederum heißt sich unterzuordnen!!! Also Freiheit ist eine Balance aus Wissen, Harmonie, Zwang(kann auch angenehmer zwang sein)und dem entsprechenden handeln danach.
(1.6.1) Re: Freiheit, 16.09.2001, 12:49, Joachim Kunze ??: Nachtrag: Versucht doch mal an persönlichen Dingen Eures eigen Leben's, herauszufinden, welcher Zwang bringt mir welche Freiheit. Zum Beispiel: Der Zwang Arbeit - bringt mir Lohn - Lohn bringt mir Freiheit, mir etwas kaufen zu können. Oder Die Freiheit ein/e Partner/in zu haben - bringt den Zwang mit Ihr/Ihm in Kompromissen zu leben. Oder Die Freiheit ein Haustier zu halten - bringt den Zwang, die Verantwortung das es ordentlich lebt zu übernehmen. usw.
(1.6.1.1) Re: Freiheit, 18.09.2001, 10:13, Stefan Meretz: Das sehe ich komplett anders: Deine Beispiel-Freiheit-Zwänge hast du dir entweder hinkonstruiert oder es sind verselbständigte Formen des warenproduzierenden Systems. Ja, Arbeit ist Zwang, aber Lohn keine Freiheit, denn Konsum ist der Zwang, mich genau nur in dieser Form am Leben erhalten zu können. Kommt mir jetzt hier off-topic vor...
(1.6.1.1.1) Re: Freiheit, 28.10.2001, 07:27, Der alte Golm ??: Bei Marx hatte ich etwas gelesen über den Zusammenhang Produktion/Konsumtion und da ich liederlich bin weiß ich nicht mehr genau wo. Nur soviel: die Produktion setzt die Konsumtion materiell, sowie die Konsumtion die Produktion ideell. Der Möglichkeit nach als Bedürfniss. Der Konsum ist Voraussetzung für mein individuelles Leben sowie für die Gattung Mensch. Die Menschen unterscheiden sich gerade dadurch von den Tieren, das sie mit Bewußtsein (einem historisch konkreten Bewußtsein) ihre Lebensmittel, also auch Zigaretten und Bier und Küchenmesser und Fernseher und soweiter und so fort und sogar Tötungsmittel zum Überleben (weil da fallen mir die Altmenschen ein und in Schlachthäusern gehts' auch nicht gerade lieblich zu) Produzieren. Der Zwang zieht hier die Freiheit nach sich, wie die Freiheit den Zwang mit sich bringt. Wenn ich Ausbeuten will (unangenehme und gefährliche Arbeit an andere übertragen) und die historischen Voraussetzungen gegeben sind, hier die Stufe der Naturbeherrschung in Form bestimmter Produktionsmittel die gesellschaftlich hergestellt werden können, unterliege ich dem Zwang meine Auszubeutenden mit allerlei lieblichen Mittelchen dazu zu bringen mir diesen Dienst zu tun. Folge ist die Entfremdung der Arbeit bei Ausgebeutetem und Ausbeuter(Menschenbenutzer) wobei die Entfremdung auf Seite der Ersteren negativ, bei Zweiten positiv gesetzt ist. Unfrei sind sie alle- wobei sich mein Mitleid bei den Menschenbenutzern stark++ in den Grenzen hält. Die Freiheit vom Kapitalismus und jeder beliebigen anderen Form menschlicher Gesellschaft, ist in erster Linie eine Sache der Produktionsweise die meines Erachtens auf historisch konkreten Produktionsmitteln basiert. Die Steinaxt bringt keinen Kapitalismus hervor usw. Der Kapitalismus beruht auf Mensch/Maschinenarbeit dies ist das diese Epoche prägende Produktionsmittel dem dann die entsprechende Form der Konsumtion auf dem Fuße folgt. Die Selbstzweckhaftigkeit der kap. Reproduktion ist Freiheit für die Besitzer des Sachkapitals und Unfreiheit auf Seiten der Besitzer des Humankapitals. Dies insbesondere Heute wo die Ablösung der klassischen Maschine(zusammengesetztes Werkzeug und tatsächlich noch t o t e A r b e i t) durch biologisierte Produktionsmittel (heute noch durch tote Maschinen simuliert) auf die Tagesordnung rückt, der Mensch als Humankapital also nicht mehr zu verwenden sein wird (Voraussetzung der Ausbeutung und einer bestimmten Freiheit). Die Verhältnisse in der Gesellschaft aber immer noch so sind als würde der Zirkus noch reibungslos funktionieren. Dadurch bin ich als Besitzer von Humankapital, also meines eigenen Körpers, in äußerste Unfreiheit gesetzt, ich bin dann unverkäuflich kann mich nicht mehr als Humankapital darstellen, ich kann meinen universellen Austausch mit dieser Gesellschaft nicht mehr uneingeschränkt, innerhalb meiner beschränkten Stellung, vollziehen. Sehr Freiheitlich Das! Daraus folgt das eine Veränderung der gesellschaftlichen Verhältnisse (Verhalten) unausbleiblich sein muß. Die dann mit neuen Freiheiten auch neue Zwänge mit sich bringen wird.
(1.6.1.1.1.1) Re: Freiheit, 03.11.2001, 21:33, Günter Lauterbach: http://homepages.compuserve.de/GLauterbach5/ Hier zur "Biologisierung der PM"
(1.6.1.1.2) Re: Freiheit, 29.10.2001, 17:27, henning ziegler: Manchmal fehlt hier der allgemein-philosophische Bezug. Ich kann mich nur gegen etwas definieren, also würde die Freiheit (zur Selbstentfaltung) in ein Nichts hinein führen. Ziel eines OT-Projekts kann es ja nicht sein, sich selbst abzuschaffen. Ziel kann es nur sein, politische und konkrete Änderungen herbeizuführen. Es ist also eher die Frage, wie ich zu einem neuen universalen politischen Verständnis komme, und nicht, wie ich mich gegen eine "herrschende" Ideologie kulturell zur Wehr zu setzen versuche (Lesetipp: Terry Eagleton, Was ist Kultur).
(1.6.1.1.2.1) Re: Freiheit, 03.11.2001, 21:29, Günter Lauterbach: Der politische Verstand ist nicht in der Lage die Quellen der geselligen Not zu Erkennen(Marx). Er ist ein Verstand der in "seiner Wolle" sitzt, menschliche Emanzipation tut not. Die ist aber eben nicht politisch also auf der Basis des privaten Eigentums zu haben. Das Eigentum ist aber ein Produktionsverhältniss das durch bestimmte historisch endstandene Produktionsmittel (Naturbeherrschung) erzeugt wird, es ist dem "freien Willen" vorgeschaltet.
(1.7) ot, 23.06.2003, 21:19, Raimund Köhn: Ähm, tolles Projekt. Ich wunder mich nur, daß ich erst jetzt drauf gestoßen bin. Schwerpunkt meiner (kritischen) Arbeit ist Umwelt und Gesellschaft (bin Soziologe) und ich hab ein paar Projekte zu der Thematik gemacht (zuletzt www.excha.de). Bislang bin ich bei meinen i-net-Recherchen nicht auf euch gestoßen, weshalb ich vermute, die Verlinkung ist nicht optimal. Kam jetzt zufällig über die Google-Suche nach "Hartz-Konzept" und "Agenda 2010" zu euch. Inhaltliche Beiträge werden folgen (Drohung ;)) und ich hoffe, wir können das ein oder andere diskutieren, Gruß Raimund
(1.8) 21.07.2003, 16:52, Karl Dietz: Hi Stefan Mz., ich bewundere deine Art mit all diesen Dingen umzugehen! Meine Gedanken oder Tipps wären: eine spezielle Kategorie für solche Projekte einzuführen, damit sie klarer erkennbar sind und diese Projekte eventuell auch nicht die ganze Zeit unter den zehn neuesten zu führen. Aber auch das macht eventuell mehr Arbeit als sinnvoll wäre und hätte eventuell weitere Nachteile. Dieses Projekt und generell OT finde ich eines der besten Dinge im Netz. -Karl
Hi, diesen Kommentar habe ich in das neue ot-projekt von Stefan Mz. geschrieben. Ich möchte ihn auch hierher senden, da ich ot outstanding gut finde. Ich habe auch in der contraste-list u.a. darauf hingewiesen. Das "beste" wäre wohl zu all diesen Dingen zu schweigen, aber auch das ist keine Lösung. Ich schrieb mal in der KRISIS-list, zum Thema "spammer" kurz vor deren Ende im Juni 2002 in etwa: "niemand zwingt diese leute das zu tun, die tun das ganz freiwillig" - es fragt sich nur, warum sie es tun? -Karl
(1.9) FREIHEIT!, 31.08.2004, 23:06, eberhard hahn = Gallodrei: Freiheit ist der begriff der autarken unabhängigkeit von niedrigen als auch von höheren komplexen systemem um die eigenene exißtents vor dessen beeinflussungen zu retten - um so der eigenen selbst angepassten ichversklavung zu folgen. Welche die gene zum selbsterhalt vielleicht vorgeben, als auch das denken des ich`s! Die freiheit ist selbst im geist zum teil ungebunden - aber jedes fragment der begierde macht das denkende zum freiheitsverlassenen des seins zum sklaven. Und somit gibt es nur eine subjektive und keine objektive reine freiheit der induviduen! Ferner ist freiheit ein momentaner zustand der ruhe bis einen die ereignisse unfrei- heit einholen: POTENTIALTHEORIE! GALLODREI = eberhard
(1.9.1) FREISCHEINT!, 01.09.2004, 16:26, Uvvell H:W:Berger: Und was hälst Du von der Annahme, daß es (somit) die freiheit des individuellen (rein) nur als injektion (oder direktive) gibt? Folgen wir der Sprache und dem Ausdrucksfinden zurück (z.B.: beim trikolorierten haHn im Korb und dem allopathetischen Hallotrio), bemerkt sich durch viele Veränderungen in Laut/schrift und Gedankenunterscheidung des (D)egaull³isten in seiner Umgebung, daß von "niederen und höheren" Sys´iphus-themen nur der Einzelverhaftete denken kann.
So schleppt sich Prometheorfeuß nach seinem Austausch mit dem Centauruß mit einem Stück vom Felsen (an dem er haftete) durch die Freiheit. Odin an der (Eber?)Esche, wie Ödipuzzel am Mast bei den Circelcircen oder JuliusChresto nach dem SenatsbeSchluß :
alle ich-echos sind nur von Du-dussels in der Erinnerung gehalten, denn solange das Wesen seine Begierden nur als Fragmente erinnert, fühlt es sich versklavt! und entfernt sich, jedoch in geeigneten Momenten kehrt es zurück und erholt sich in heiterer Ruhe. Wer könnte es zwingen sich mit Fremden (allo)zu identifizieren, wenn es gans/z "G" ischt und als gedankenfreies ICh gedankenlos(es) Seiendes ißt(und daheraus glühen tausend Sonnen). Wenn der Geist sich Selbst ohne Körper sieht, dann muß er ihn irgendwie vergessen haben.(aber wo?)
(1.11) 15.02.2006, 16:22, Martin Teuschel: Deine Freiheiten werden im folgenden Projekt, das durchaus freie Software benötigt gefördert und gefordert: Utopie gestalten - Realität formen!#
(2) Wie diese Ziele und andere mehr zu erreichen sind, liegt nicht auf der Hand. Es reicht eben nicht aus, zu sagen, daß der Kapitalismus weg soll. Da muß Mensch schon mal ein bißchen nachdenken. Das ist dann Theorie. Und diese Theorie wollen wir hier entwickeln. Nicht mehr und nicht weniger, nicht alleine, sondern zusammen.
(2.1) Nachhaltigkeit., 29.04.2001, 02:36, heinz blaha: Stimmt. Unternehmungen welche dahinzielen dass der Kapitalismus weg muss sind "hirnversandet" und zu wenig.Das sind negatorischen "anti" Cliquen im Gegensatz zu den "pro" Natürlichkeiten der "Positivisten".Dass der Mensch nachdenken(Nachhaltigkeit) soll, ist richtig, aber auch zu wenig.Er soll auch vordenken,(Vorhaltigkeit) aber das ist auch noch zu wenig. Er sollte emanzipatorisch die Trennung (Theorie und Praxis)mit der erlebten täglichen "konkreten Sinnlichkeit" seines was soll getan werden und was kann ich tun abstimmen . Bedarf frei disponibler Zeit.(Siehe Diskussion Freiheit) Theorie ist das "logische" Nachdenken der "real-praktischen" Produktion.Angesagt ist: "Reflektionen der sozialen Geschichte sinnlich im gesellschaftlichen Individuum vermittelt, um die Produktivität im Müßiggang zu "Verinhaltlichen" und damit die "Versachlichung" privater Produktionsfreiheit(Fetisch) aufzuheben, zur gesellschaftlichen "eigen_Art" vom Menschen.Trans jeder Mehrwertproduktion und ihren Emmanationen wie, Familie, Büro, Demokratische Arbeitspräsidenten "Freunschaften" mit amigos und anderen Selbstzweckproduktivitäten in ihrer Warentotalität. (BINproduktiv@chello.at)
(2.2) !Kritisieren, !Phantasieren != !Visionen !entwickeln !+ !darstellen !und !Pläne !zu !deren !Verwirklichung !entwickeln, 25.06.2003, 01:45, roy rempt: das nenne ich Zukunftswerkstatt und im Internet gibt's die unter http://coforum.de:80/index.php4?INTERNET-Zukunftswerkstatt !
Hier kann mensch nach Wegen aus Kapitalismus und persönlichen Krisen suchen - Kritisieren, Phantasieren = Visionen entwickeln + darstellen und Pläne zu deren Verwirklichung entwickeln.
Beteilige Dich doch einfach daran. ;-) - roy.ly
(2.2.1) Re: !Kritisieren, !Phantasieren != !Visionen !entwickeln !+ !darstellen !und !Pläne !zu !deren !Verwirklichung !entwickeln, 26.06.2003, 09:34, Annette Schlemm: Ja, klar doch!!! Allerdings möchte ich zu Bedenken geben, dass Brainstorming und Visionieren noch nicht ausreicht. Auch in Zukunftswerkstätten gibt es durchaus Phasen konzentrierter gedanklicher Arbeit (z.B. in den Kleingruppen) und nach dem Phantasieren kommt in der Realisierungsphase auch durchaus harte "Klein"-Arbeit auf die Interessierten zu, wenn es darum geht, wirklich mal die Zusammenhänge in ihren Wesenszügen zu begreifen, d.h. auch sauber begrifflich zu arbeiten, den Geist nicht nur stürmen, sondern auch sich konzentrieren zu lassen... Meiner Meinung nach geht es hier in OT durchaus mehr um THEORY als um die - durchaus notwendigen und deshalb berechtigt beliebten - Phasen des unzusammenhängenden Phantasierens und Visionierens.
(3) Theorien der Freiheit können nur im freien Diskurs entwickelt werden. Genau dafür bieten ot-Projekte einen Rahmen. Die Struktur der Projekte bremst die Herausbildung von Eliten. Was zählt, ist die Qualität der Inhalte: Was gut ist, zieht Menschen an, die mitdiskutieren; was schlecht ist, versandet.
(3.1) Was zählt?, 28.12.2000, 09:26, Seifried Seyer: Mir erscheint das in einem zu einfachen Zusammenhang gestellt zu sein. Als könnte die Qualität, in einem aufklärerischen Diskurs "Wahrheit", selbst sich durchsetzen. Machtstrukturen, gesellschaftliche und ökonomische Dispositive jedoch bestimmen ganz wesentlich die Durchsetzbarkeit von Theorien. Der argumentative Kampf um Inhalte kann daher nur in einem idealisierten herrschaftsfreien Raum stattfinden. Ob ein solcher zu errichten ist, ohne auf die oben genannten einschränkenden Bedingungen einzuwirken, erscheint mir mehr als fraglich.
(3.1.1) Re: Was zählt?, 30.12.2000, 23:30, Stefan Meretz: Auch das Herstellen genau solcher herrschaftsfreier Bedingungen, unter denen sich Qualität und 'Wahrheit' durchsetzen können, will gedacht sein. Und das sind Theorien der Freiheit. Ich gehe von keinem Automatismus aus, sondern letztlich von einer Praxis, die sich immer wieder reflektiert. Da wird Theorie ganz praktisch, da löst sich das "Henne-Ei-Problem" auf. Wie bei der Freien Software - würde ich gerne anhängen, doch da ist zwar viel an freier Praxis, aber wenig an begrifflicher Reflexion. Aber deswegen gibt's ja Oekonux... (http://www.oekonux.de)
(3.2) sandmann lieber sandmann, schau mich nicht so böse an..., 15.07.2003, 23:13, Uwe Berger: Der Erleuchtete entgeht den Reien derer nicht, die das Horn eines Hasen jagen. Nur, warum möchten diese nicht allein auf die Jagd gehen? Haben sie vor dem Hasen Angst? Oder brauchen sie jemand, der ihnen erklärt, wie so ein Horn zu finden ist? Harn und Hirn gibt es doch schließlich auch! Ach wie wär´s, ihnen elitärste Literatur mit auf den Weg zu geben, mit solchen Ratschlägen, wie man sie Kindern gibt, nach Ostereier (oderso) zu suchen. Die "Qualität des Inhaltes" ließe sich hier am Beispiel der Kongreßhalle/Haus der Kulturen der Welt(ordnung?) diskußieren: 1980 ist sie das letzte mal eingestürzt. Warnungen und Anzeigen, daß Risse im Beton mit Rost sin, gab es vorher. Nun, lasst uns beobachten, wie es weitergeht und lasst Euch gesagt sein: Da ist schon wieder ein Riss, ca. 1m lang. Könnten wir ergründen, warum sich da nichts tut? Sind wir Opfer unserer Matrix? Soll uns suggeriert werden: "auch Baumaterialien sind nicht von Dauer" wenigstens kann sich das spektakulär inszenieren (ließe sich), will sagen : es wird inszeniert. Das Leben ist Ausdruck und Bewegung, aber muß es auch so dumm sein?
(4) Weg und Ziel müssen zusammenpassen. Theorie kann daher nicht im Hinterzimmer ausgeheckt werden mit der man dann die Welt beglückt, sondern sie muß sich selbstorganisiert und offen entfalten. Ausgangspunkt ist das Individuum, bist Du, bin ich. Was ich für sinnvoll halte, schreibe ich auf. Finden das andere auch, steigen sie ein, denken mit. Was funktioniert, das funktioniert, was Sinn macht, macht Sinn. Selbstorganisiert. Quatsch und Unsinn fällt auf und dann raus. Grundlage ist Vertrauen und Qualität.
(4.1) 31.10.2000, 21:49, Ben Trojanowicz: Dass Gleichdenkende "einsteigen", ist gut, dass Andersdenkende mitmachen, ist besser (pardon: mindestens genauso wichtig). Weil ein Diskurs die Anderen voraussetzt. Wie klinken die sich ein ? Wie lädtst Du sie ein ? Wo und wie haben sie Platz ? (zu jedem Absatz einen Kommentar?, zu jedem Projekt ein Gegenprojekt? - strukturelle Ungleichheit, oder ?)
(4.1.1) Diskurs, 01.11.2000, 16:24, Stefan Meretz: Der Diskurs organisiert sich selbst - oder eben nicht. Das ist kein Spruch, sondern läuft es wirklich. Ich lade niemanden konkret ein, sondern ich lade alle ein, die Möglichkeiten zu nutzen. Was sie dort tun, wie sie es machen, ob sie nur "unter sich" oder mit wirklichen oder geglaubten Opponenten diskutieren, ist Sache der Projekte. Wer kommentieren will, kommeniert; wer ein Projekt - Pro- oder Contra oder nur eine Geschichte - gründen will, der tut es. Deswegen gibt es auch keine strukturelle Ungleichheit, obwohl es Strukturen gibt. [PS. Ben Trojanowicz <-> Franziska Linkerhand?]
(4.1.1.1) Re: Diskurs, 11.11.2000, 15:55, Ben Trojanowicz: Wenn ich die Idee ernst nehmen und an einem beliebigen Text mitarbeiten will, fehlt mir noch die adäquate Form. So, wie die Seiten organisiert sind, kann ich nur einen Kommentar abgeben: ich bewege mich auf einer Metaebene zum Text selbst. In den Text "einschreiben" kann ich mich nicht. So scheint die Struktur auch von anderen begriffen zu werden: es sind - soweit ich sie gelesen habe - immer Kommentare. D.h. für meine Begriffe, die Idee kommt über die der Newsgroups noch nicht hinaus: jeder schreibt seines und einige antworten. Vorschlag: vertikale Zweiteilung der Seite. Links steht der Text. Er kann von jedem "weitergeschrieben" werden, ohne dass durch "Einrückung" eine "Diskriminierung" eintritt. Der Text soll doch auch in gewisser Weise "ein" Produkt sein. Die Metadiskussion über den Text (beispielsweise, warum man diesen oder jenen Absatz eingefügt hat, Worte verändert usw.) steht rechts auf der Seite. So sind zwei Ebenen, die an der Produktion von Theorie/Text beteiligt sind, vorhanden aber entsprechend ihrer Funktion getrennt.
(4.1.1.1.1) Re: Diskurs, 12.11.2000, 13:11, Oliver Bandel: Hallo, Du Trojaner! Genauso wie in den text, willst Du auch in der Diskussion von innen... Trojaner eben. ;-) Aber wer hinter dem Trojaner steckt, verrät mir die Sprache eh. :-) Was die Kommentare angeht, sind sie tatsächlich Kommentare. Deswegen ja auch "Absatz kommentieren". Die Zweiteilung der Seite mit Text und Marginalien finde ich sehr gut. Da das vielleicht nicht jeder Projektkoordinator will, daß alle mitschreiben können dürfen, aber viele das sicherlich schon wollen, wäre da sinnvoll, Projekte in diese beiden Möglichkeiten aufzuteilen. Entweder vollkommnen offen - alle können am Text mitschreiben, oder man nimmt den weniger offenen Weg. Der offene Weg bedeutet: Mehr Möglichkeiten und weniger Arbeit für den Maintainer. Damit nicht jeder Unhold dort seine Werbung ablegt oder mit krudem Zeugs das Projekt sabotieren kann, kaann man ja überlegen, ob die vollkommen offenen Projekte dann nicht eher nur per Mail nutzbar sein sollten und nur in der jew. Mailinglist eingetragene Personen sich äußern können sollten.
(4.1.1.1.1.1) Marginalspalten, 14.11.2000, 02:07, Thomas Uwe Grüttmüller: DaV man verschiedene Arten von Kommentare, also richtige Kommentare, einzufuegende Textteile und Fehlerkorrekturanweisungen benutzen koennte, hab ich ja schonmal vorgeschlagen. Jetzt kommt die Idee wieder auf? Aha. Aber warum spaltenweise? Warum nicht einfach mit verschiedenen, aber nicht all zu grellen Farben...
(4.1.1.1.1.2) Do Re Mi : Cis Dis Fis kurs (oder kurz?), 15.07.2003, 23:37, Uwe Berger: Die Troiker und das trop-janern. Oder war´n´s die Stoiker und die stop-neiner. Sprache ist so leicht einnehmbar, offenbar dient sie nicht zur Verteidigung? Camin heißt eine polnische Stadt. Kamin auf deutsch ist bekannt. Auf spanisch heißt el camino der Weg. Come_in,_my_home_is_your_castle - würden wir so sagen, wer wagte es, an Angriff auch nur zu denken?
(4.1.1.1.2) Bitte aussprechen, d.h. ausschreiben lassen, 29.11.2002, 15:24, Annette Schlemm: Du kannst jederzeit den Text nehmen und zu einem eigenen weiterverwursten, d.h. forken. Ansonsten hat es natürlich auch ein Problem: ein komplexes Gedankenmuster im Kopf läßt sich leider sprachlich nur linear abbilden und für einen Zusammenhang braucht man oft mehr als nur 3 Zeilen. Jeder Schreibende wird das schon mal gemerkt haben. In Gesprächen hat es sich doch auch eingebürgert, Menschen aussprechen zu lasen, bevor man ihnen ins Wort fällt. Beim Schreiben sollte das mindestens ebenso sein (deshalb macht es sich auch gut, den gesamten Text mal durchgelesen zu haben, ehe man in die Schrift "fällt").
(4.1.1.1.2.1) Re: Bitte aussprechen, d.h. ausschreiben lassen, 06.12.2002, 16:53, ?? Bach: es gefällt mir nicht, dass sprache hier mit schreiben "verwechselt" wird. es handelt sich um zwei gänzlich unterschiedliche medien, die also auch unterschiedliche regeln haben. so kann z.b. jemand durch nicht ausreden lassen, hineinreden... am ausreden gehindert werdet. dies trifft auf hineinschreiben jedoch nicht zu. das ausschreiben kann dadurch nicht unterbunden werden. es handelt sich nie um ein in die schrift fallen im sinne eines ins wort fallen.
(4.1.1.1.2.1.1) Re: Bitte aussprechen, d.h. ausschreiben lassen, 08.12.2002, 17:57, Annette Schlemm: Okay, es ist was anderes. Allerdings ist es schon auch eine Frage des Den-anderen-ernst nehmen, ob ich davon ausgehe, daß der andere einen durchgehenden Gedankengang darlegt, oder ob ich eben ohne diese Aufmerksamkeit bei jeder Gelegenheit erst mal reinschreibe.
(4.1.1.1.2.1.1.1) Re: Bitte aus sprechen, Haus schreiben lassen (griech. XAOS sprich chaos), 16.07.2003, 00:03, Uwe Berger: offenbar hat man nicht so leicht eine kontrolle über die Aufmerksamkeit des anderen. Woher die Interpretation, nicht ernst genommen zu werden? Wie verleiht man Worten Gewicht? Warum nehmen andere das trotzdem leicht? Was be-deuten wir und mit welcher Bedeutung, was bedeutet uns dies von sich aus?(an und für sich?). Einläutet sich hier dann die Entdeutung? Sind die Deutschen einem Zufall aufgesessen? Ein Deut war der kleine Teil einer Münze zum Zoll zahlen. Andere sagen es käme von den Teutonen. Vertäut sich der Teutale oder taut er auf? Heißt es nicht auch: eher geht ein Tau durchs Nadelöhr, wie eine Kamelkaraw.ahne oder P.erlenkette. Nun denn, findet das Nadelöhr, dann seid ihr auch im Himmel (reich).
(4.1.1.1.3) Re: "In den Text "einschreiben" kann ich mich nicht.", 24.12.2002, 01:03, Christoph Koenig: So was geht in Wiki. Da kann tatsächlich jeder jede Seite ändern. So entsteht z.B. Wikipedia, die zur Zeit umfangreichste und besste open-content-Enzyklopedie.
Das hier verfolgte Konzept verstehe ich anders. Ich habe jetzt selber zum ersten Mal ein eigenes Projekt hier reingestellt. Und es ist wirklich eher mein Text, den andere lesen und kommentieren als ein gemeinsamer Text, an dem alle arbeiten. Auf einige dieser Kommentare werde ich reagieren, indem ich sie in der nächsten Version berücksichtige.
Ob das so der Idee entspricht weiss ich nicht. Mit open source hat es (mein Projekt) IMHO nicht sehr viel zu tun, weil es keine community gibt, die den Text benutzt.
(4.1.1.1.3.1) Re: "In den Text "einschreiben" kann ich mich nicht.", 24.12.2002, 10:35, Benni Bärmann: Es gibt auch noch ein Wiki, dass inhaltlich sehr Nahe mit den in vielen OT-Texten verhandelten Sachen, verwandt ist. Perspektivisch ist auch an eine Zusammenarbeit gedacht: http://co-forum.de
(4.1.1.1.3.2) Re: "In den Text "einschreiben" kann ich mich nicht.", 04.05.2003, 02:44, Uwe Berger: mich hat man aus wikipedia rausgekantet, weil es nicht identisch ist mit dem was sonst in enzähklopädieen steht. Das finde ich schade, weil die konventionelle Wissensabgrenzung, wie ein Kropf vom Universitätsdenken vor sich hergeschoben wird. Ein Ineinanderübergreifen der Ebenen läßt Bewußtsein erst möglich werden. Zum Beispiel Schall und Erschütterung beim Hören, oder Licht und Wärme beim Sehen, Gleichgewichtssinn und Muskelrezeptoren und Bildliche Eindrücke in der Identität.
(4.1.2) 04.01.2001, 13:51, Ano Nym: Wichtig,aber selten anzutreffen,die Experten bleiben unter sich und bauschen ihr Wissen zum privateigentum auf Bin hier nur Gast wie alle und komme mit der allgemeinen Aufgeblähtheit nicht zurecht.
(4.1.2.1) 29.11.2002, 15:21, Annette Schlemm: Das Mitmachen ist natürlich freiwillig. Ob jemand andere Menschen, speziell Mitmachende dann als "Experten" bezeichnet ist eine andere Frage. Die Frage ist: Wie hättest Du es denn gern?
(5) Open theory ist ein Versuch. Freie Software wird durch viele Entwickler/innen besser. Mehr Augen sehen mehr, vor allem mehr Fehler. Das sollte bei Brainware, bei Theorien, bei Gedankenformen auch klappen. Es ist zumindest einen ausdauernden Versuch wert.
(5.1) psychlogisch, 07.09.2001, 12:20, xenid ??: mehr herzen fühlen mehr..
durch solch einen versuch, den ich als sehr kontruktive zukunftsvision halte, wird dem individuum das gefühl der selbstbestimmung vermittelt. die problematik der nutzlosigkeit in einer gesellschaft, unfähig zu sein etwas zu ändern, ist wohl eine erklärung dafür, dass die politische beteiligung immer mehr zurückgeht.
hier setzt dieses ot-projekt an. ich kenne diese idee wie schon hier mehrfach erwähnt aus der linux-entwicklung. aus eigener erfahrung kann ich sagen, da diese systeme von denen entwickelt werden, die sie selbst auch anwenden, ist die direkte beziehung zwischen idee und umsetzung.
was aber zu bedenken ist, es muss einen objektiven moderator geben, der dann entscheidet was wirklich umgesetzt wird oder nicht. hier ist aber wieder die gefahr, das diese person schon wieder eine machtposition besitzt, die ausnutzbar wird. hier ist die wahl der moderatoren von imenser bedeutung.
für mich ist diese art der mitbestimmung die momentan beste möglichkeit dem menschen seine freiheit zu gewährleisten. leider muss hier aber auch der mensch sich für alle seine entscheidungen verantworten und darf nicht irgend wem schuld zuweisen. hier ist noch viel psychologisch zu tun.
es gibt für mich nur zwei grundgesetze, alles weitere wären regelungen, die nicht verbindlich sind, solange die 2 grundgesetze einhalte.
1.Gesetz: jeder darf mit seinem/ihrem bewusstsein alles tun was er/sie will.
2.Gesetz: niemand hat das recht das bewusstsein eines anderen ungefragt zu beeinflussen.
diese gesetze beziehen sich auf alle sinneswahrnehmungen. d.h. wenn jemand hier sachen liest, tut er das mit seinem eigenem willen. wer sich dafür nicht interessiert bleibt für sich allein (im kopf). ich sehe auf jedenfall die notwendigkeit einer wirklich echten privatssphäre.
shanti
(5.2) Computerprogramme und Freiheitstheorien, 12.03.2002, 15:40, Martin Auer: Ein großes Problem plagt mich: Ein Programm wie Linux oder Pegasus ist leicht zu testen. Sogar einzelne Unterprogramme lassen sich testen und durch besser funktionierende ersetzen. Wie ist das mit den Theorien zur Menschheitsbefreiung? Wie stellen wir fest, welche Theorie funktioniert?
Der Test einer Theorie kann nicht darin bestehen, wie überzeugend sie wirkt, wieviele Anhänger sie gewinnen kann.
Der große Praxistest des Marxismus war sehr schmerzhaft für Millionen und dabei ist noch immer nicht heraus, was an der Theorie falsch war und was nicht.
Welche Aussagekraft haben Tests im Kleinen (Genossenschaften, Kommunen, Tauschringe, selbstverwaltete Betriebe) für die Organisierung von Staaten?
(5.2.1) Re: Computerprogramme und Freiheitstheorien, 14.03.2002, 10:06, Stefan Meretz: Das ist eine ähnliche Frage wie (6.1). Siehe meine "Antwort" dazu.
(6) Das Prinzip freier Softwareentwicklung ist: Wer Lust hat, der macht, und was funktioniert, das funktioniert. Wer ein Programm sucht, aber keins finden kann oder die kommerziellen Programme Mist findet, weil er/sie sie nicht erweitern kann - der schreibt halt selbst eins. Und wenn sich dann noch Mitstreiter/innen finden, dann erscheint vielleicht bald ein neuer Stern am Software-Himmel! Gute Projekte, gute Software, finden ihre Entwickler/innen von selbst: was funktioniert, das funktioniert - und macht Spaß!
In einem freien Softwareprojekt gibt es Maintainer und Projektmitglieder. Maintainer können mehrere sein, Projektmitglieder hoffentlich auch. Alles ist freiwillig, Maßstab ist die eigene Entfaltung, der Spaß, das Vorankommen, das Lernen.
Mehr zum Vorbild...
(6.1) Re: Das Entwicklungsmodell freier Software, 31.10.2000, 21:31, Ben Trojanowicz: "Was funktioniert, das funktioniert - was Sinn macht, macht Sinn." - ist das die Übertragung von open source nach open theory ? Was oder wer entscheidet ? Beim Funktionieren einfach: man sieht, dass es geht, läuft, fährt..wie auch immer: etwas überprüfbares passiert und alle sind sich einig: es hat sich bewegt. Wie ist das bei "Sinn" ? Die (gleiche) Meinung von 54 Menschen verbürgt den Sinn ? Das "geht" nur postmodern: jedeR bestimmt für sich, was Sinn macht und keinen schert der Sinn der Anderen. Aber: was ist dann Unsinn ?
(6.1.1) Re: Das Entwicklungsmodell freier Software, 01.11.2000, 16:35, Stefan Meretz: Beim "Sinn" ist das letztlich genauso: Die Praxis entscheidet. Das "postmoderne" daran ist, dass der "Sinn" (die Wahrheit, das Richtige, what ever) nicht apriori feststeht. Das Anti-Postmoderne daran ist, dass es keine Beliebigkeit, sondern eine gemeinsame Welt gibt, in der sich die guten Praxen als Ausdruck der guten Theorien durchsetzen. Über den Zeithorizont ist damit nichts gesagt. Wichtig aber ist, dass in einer historischen Situation wie der unseren, auch Theorien und Praxen gemacht werden müssen, deren augenscheinliche Plausibilität erstmal nicht auf der Hand liegt. Ich bin selbst sogar hochskeptisch gegen "offensichtliche Plausibilitäten" überhaupt. Über Sinn und Unsinn entscheidet also die Praxis, letztlich die Geschichte. Wer kann heute sagen, was die entscheidenden Keimformen des Neuen von morgen sind. Alle Keimformen überhaupt möglich zu machen, ist ein "Sinn" von OpenTheory.
(6.1.1.1) Re: Das Entwicklungsmodell freier Software, 20.11.2000, 17:41, Ben Trojanowicz: Die Analogie von opentheory zur freien Softwareentwicklung hinkt mindestens an einer Stelle. Stefan Meretz ist zuzustimmen, dass (wenn auch erst letztendlich) die Praxis zeigen wird, was Bestand hat und was nicht. Aber: nicht immer kurzfristig, oft nicht unmittelbar. Teilweise dauert es schmerzhafte Jahre. In dieser Zeitspanne bleiben sich widersprechende Ansichten, Aussagen, Theoreme nebeneinander (be)stehen. Ein fortzuschreibender Text wird sich so eventuell "verästeln", wird verschiedene Versionen nebeneinander ausbilden, weil nicht sofort entscheidbar ist, ob ein Gedanke gut und brauchbar ist oder nicht. Da ist der Praxistest von Software viel gnadenloser: was nicht sauber entwickelt ist, wird sehr schnell deutlich und fliegt raus. Eine Verästelung, eine Versionsbildung nebeneinander ist überflüssig. Diese Verästelung wirft mehrere Fragen auf. Entscheidet jemand darüber, welcher Textteil aufgenommen wird ? Ist Maintainer nicht ein verschleiernder Ausdruck für Eigentümer ? Muss ich mich distanzieren von einem Text, an dem ich mitgeschrieben habe, wenn eine Position hinzu kommt, die ich nicht teile ? Es geht nicht um die "Enteignung" geistigen Eigentums, sondern um die Integrität der mitschreibenden Personen.
(6.1.1.1.1) Re: Das Entwicklungsmodell freier Software, 03.02.2001, 23:52, Ben Trojanowicz: Dass auf diese Fragen niemand antwortet seit mehr als zwei Monaten, ist wirklich verblüffend. Stellt das für die Owner/Protagonisten, wie neudeutsch es immer formuiert sein soll, kein Problem dar ?
(6.1.1.1.1.1) Re: Das Entwicklungsmodell freier Software, 04.02.2001, 10:44, Annette Schlemm: Nun ja, in einem Forum wie OT braucht ja der Maintainer nicht immer gleich reagieren, sondern kann erst mal abwarten, was andere dazu meinen. Wenn Dich aber speziell die Meinung von Protagonisten interessiert, kann ich gern meine Meinung schreiben - auch ich betreue ja einige Projekte: "Entscheidet jemand darüber, welcher Textteil aufgenommen wird ?" Ja, jede/r die oder der damit weiterarbeitet. Das muß ja nicht der Maintainer sein - jede/r andere kann entnehmen und verarbeiten was und wie sie/er mag. Bei Zusammenfassungen von Mailinglistdiskussionen, wenn nicht alles der Reihenfolge nach archiviert wird, entscheidet auch immer, wer zusammenfaß, was wie dokumentiert wird. Und mir fällt es da viel schwerer, weil die Frage, wer macht was, viel weniger entschieden ist und mich eher hemmt... "Ist Maintainer nicht ein verschleiernder Ausdruck für Eigentümer?" Nein, weil jede/r beliebig damit weitermachen kann. Wenn z.B. ein Fascho plötzlich irgendwas von mir weiterspinnt, dann muß ich mich halt wieder einmischen in die - immerhin öffentliche - Diskussion und meine Meinung dagegen setzen. "Muss ich mich distanzieren von einem Text, an dem ich mitgeschrieben habe, wenn eine Position hinzu kommt, die ich nicht teile ? " Im Ernstfall (wie der o.g. "Ubernahme" durch Faschos) muß man das sicher. Ein wenig Verantwortung hat man immer für das, was man in die Welt setzt - auch außerhalb OT. Ansonsten bleibt ja wenigstens im Archiv immer nachlesbar, wie Du Deine Meinung eingebracht, welche Argumente Du hattest und was Du damit wolltest... Das ist so viel besser, als wenn später nur vom "Hörensagen" etwas hängenbleibt, wie so oft. "Integrität der mitschreibenden Personen" Ja, das ist eine wichtige Frage. Hier, bei OT, wird sie relativ offensichtlich. Im "normalen" geistigen Leben hat man sie aber auch. Wieviele Promovenden sind schon von ihren Profs ausgetrickst worden... wieviele Ideen sind schon geklaut worden. Wie fehlinterpretiert ist fast jede/r schon worden... Ich denke, bei OT ist das noch ziemlich günstig, weil alles transparent ist. Erfahrungen damit haben wir noch nicht viele. Die sollten wir sammeln, wenn wir daran interessiert sind...
(6.1.1.1.1.1.1) Re: Das Entwicklungsmodell freier Software, 07.04.2001, 00:13, Peter P.: Was ich ziemlich interessant finde, ist daß überall unabhängig voneinander Ansätze entstehen, die das selbe Prinzip in sich vereinen. Sei es Freie Software, Open Theory, Independent Media Center oder las ordinaflores,
(7) Jede/r, der/die will gründet ein offenes Theorieprojekt - er/sie wird damit zum Maintainer des Projekt. Das Projekt beginnt mit einem Text, der aus nicht zu großen Absätzen bestehen sollte. Wer in einem Projekt mitdiskutieren will, trägt sich für das gewünschte Projekt ein. Er/sie wird dadurch zu einem Projektmitglied.
Mehr zu den Regeln...
(7.1) Re: Die Regeln, 13.06.2004, 17:11, Georg Litsche: Das Prinzip, kurze Absätze zu schreiben und diese zu kommentieren, widerspricht der Forderung, \"auschreiben\" zu lassen. Letztere impliziert die Forderung, erst \"auszulesen\", ehe man sich äußert.
(7.1.1) Re: Die Segeln, 17.06.2004, 02:17, Uvvell H:W:Berger: Enormer Wind die Segel bläh. Laß uns St.Marie die See
ehe sich keiner mehr äüßert, weil einer bis ins letzte erst ausgesprachschrippselt haben möchte, nach dem Motto: "solange ich rede hat keiner was zu sagen!" Ich jedenfalls komme schon an mein Ende, wenn ich bei Anderen nur die Überschrift sehe -:--:°° http://www.opentheory.org/antisex-gewalt/text.phtml und solange impliziertes nicht apliciert ist und überhaupt: Ein Satz ist verständlich noch bevor ein Wort gefallen ist, wir gebrauchen die Worte nur, um andere auszugrenzen, bzw. "au"_zu_schreiben.
(7.1.1.1) Re: Die Segeln, 28.06.2004, 16:22, Georg Litsche: Das wär´s doch: Bild Dir Deine Meinung ohne zu lesen.
(7.1.1.1.1) Das Pegeln, 29.06.2004, 12:04, Uvvell H:W:Berger: Ja, meine Meinung bilde ich mir tatsächlich nicht durch lesen, sondern indem ich mich berühren lasse. Und es ist auch interessant, wo (und wozu) Andere in Ihrer Meinungslosigkeit verharren, bzw. eine Berührung vermeiden und das Leben nur noch den Namen nach_führen.
(7.1.1.1.1.1) Re: Die Regeln, 01.07.2004, 08:57, Georg Litsche: Offensichtlich reden wir von ganz unterschiedlichen Dingen. Ich bilde mir meinen Meinung durch Denken, und damit etwas habe, worüber ich nachdenken kann, muss ich lesen (oder anschauen). Über den gleichen Gegenstand können wir uns wohl nur unsere Meinungen bilden, indem wir einander lesen, bis zum - möglicherweise bitteren - Ende. Erst dann können wir miteinander reden, statt aneinander vorbei.
(7.1.1.1.1.2) warum Abstrakt ?, 02.07.2004, 08:18, Ano Nym: Ist es nicht relativ einfach, sich zu treffen und zu erleben ?
(7.1.1.1.1.2.1) Re: warum Abstrakt ?, 12.07.2004, 02:32, ´s uvvell ??: relatyf einfach ist es allerdings, zu erleben wie abstrakt die Menschen sind, wenn sie sich treffen: sie schweigen zu ihren Gedanken; bedeuten sich gegenseitig in symbolen, die der Andere nicht benutzt. Vortrefflich sich nachzuerleben, aber vor was, bleibt das Fragezeichen, als solches stehen?_-:--:°^°
(7.1.1.3) Re: Die Regeln, 05.07.2004, 12:24, Georg Litsche: Rückfrage: Sollen das Regeln für die Teilnahme an der Diskussion an einem ot-Projekt sein?
(7.1.1.3.1) Diskussion um Regeln, 20.07.2004, 20:38, Uvvell ??: Vielleicht brauchen nur diejenigen Diskussionsbeiträge schreiben, die die Regeln auch regeln und zwar so einfach, daß alle verstehen warum dies so ist. Aber wird das dann wirklich verstanden oder wendet sich eines nur gelangweilt ab?